Emsdetten sucht weiterhin Wohnraum

Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten. Im November sind 110 Flüchtlinge nach Emsdetten gekommen – im Dezember zum Stichtag am 18. Dezember waren es 98 Personen.

 

Zu diesem Zeitpunkt lebten hier damit 676 Asylsuchende. Der Wohnraum wird knapp, weshalb jetzt im Januar eine dritte Containeranlage für 60 Personen auf dem Parkplatz des Stadions Lange Water aufgestellt wird. Der Verein Fortuna Emsdetten wurde einbezogen und informiert. Ersatz-Parkplätze für Nutzer des Stadions werden auf der anderen Straßenseite bereitgestellt.

Für die Anwohner der Gaststätte Beckwermert, die ebenfalls als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet werden soll, findet am 12. Januar (Dienstag) ein Informationsabend im Rathaus statt. Alle Interessierten sind eingeladen, daran teilzunehmen und sich zu diesem Standort zu informieren.

Zudem verhandelt die Stadt derzeit mit dem Insolvenzverwalter und zukünftigen Eigentümern über die Anmietung einer Gewerbehalle auf dem Silfox-Gelände an der Wilmersstraße. Hier sollen bis zu 180 Personen untergebracht werden. Dazu werden in die Halle – wie in der Spiel- und Sporthalle am Hallenbad – Wohnräume aus Holz eingebaut. Die Gewerbehalle verfügt über Tageslichtzufuhr sowie eine Heizungsanlage. Sie ist damit für die vorübergehende Unterbringung von Personen gut geeignet. Sanitäre Einrichtungen können über entsprechende Sanitärcontainer bereitgestellt werden. Beim Ausräumen und Herrichten der Halle helfen Flüchtlinge im Rahmen der gemeinnützigen Arbeit (sogenannte „1 Euro-Jobs“) mit.

Des Weiteren prüft die Stadt Emsdetten derzeit, auf welchen städtischen Grundstücken Neubauten realisiert werden können, um Asylsuchende sowohl kurzfristig als auch langfristig unterbringen zu können. So sollen in 2016 unter anderem vier Mehrfamilienhäuser an der Ecke Grünring/Kompaniekamp errichtet werden. Geplant ist auch der Ankauf mobiler Wohnräume, die an verschiedenen Standorten aufgestellt werden können.

Daneben führt die Stadt weiterhin Ankaufsverhandlungen, um Häuser auf dem Immobilienmarkt zu erwerben und mittel- bis langfristig als Wohnobjekte nutzen zu können. „Trotz zunächst hoher Investitionen ist es für uns als Stadt auf Dauer günstiger, Häuser zu kaufen und zu bauen, als weiterhin Container oder Hallen anzumieten“, erläutert Projektleiter Elmar Leuermann die städtischen Pläne. Das umfassende Unterbringungskonzept für das kommende Jahr wird die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern Anfang 2016 im Rahmen einer weiteren Informationsveranstaltung in Stroetmanns Fabrik vorstellen. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

31 Prozent der Flüchtlinge in Emsdetten kommen aus Syrien, 14 Prozent aus dem Irak und jeweils 12 Prozent aus Serbien und aus Albanien. Jeweils 7 Prozent der Asylsuchenden kommen aus Afghanistan und dem Kosovo.

Zwei Drittel der Flüchtlinge sind männlich, ein Drittel weiblich. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge ist zwischen 18 und 40 Jahren alt.


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