Ein besonderer Reformationstag in der Evangelischen Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Gnadenkirche in Neuenkirchen bei dem besonderen Reformationsgottesdienst und der feierlichen Verabschiedung von Pfarrer Dietrich Wulf, Küsterin Sinaida Bichert und Gemeindesekretärin Carmen Wulf. Foto: Ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen

Emsdetten

Am 31. Oktober 2024 wurde der Reformationstag in der Evangelischen Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen mit einem Gottesdienst begangen, der ganz im Zeichen des Abschieds stand. Nach jahrzehntelangem Engagement verabschiedete die Gemeinde feierlich ihre langjährige Küsterin Sinaida Bichert, die Gemeindesekretärin Carmen Wulf und ihren Gemeindepfarrer Dietrich Wulf in den wohlverdienten Ruhestand. Der letzte Gottesdienst als hauptamtlicher Pfarrer von Dietrich Wulf stand unter dem Motto „Uns aber ist das Kreuz eine Gotteskraft“ und wurde von einer besonderen musikalischen Gestaltung und einer Vielzahl an Ehrengästen begleitet.

Ein feierlicher Beginn

Zu Beginn des Gottesdienstes entpflichtete Pfarrer Dietrich Wulf die beiden Mitarbeiterinnen, Küsterin Sinaida Bichert und Gemeindesekretärin Carmen Wulf, von ihren jeweiligen Diensten. In bewegenden Worten würdigte Sönke Delarue, Vorsitzender des Presbyteriums, ihre treuen und zuverlässigen Dienste über zwei Jahrzehnte hinweg, die das Leben und die Arbeit in der Kirchengemeinde entscheidend prägten. Die festliche Atmosphäre wurde von einer Bläsergruppe musikalisch untermalt, während der Projektchor unter der Leitung von Andreas Groll dem Gottesdienst eine besonders würdige Note verlieh.

Eine letzte Predigt voller Bedeutung

In seiner letzten Predigt als hauptamtlicher Pfarrer stellte Dietrich Wulf das Kreuz als Symbol für die Herausforderungen und Lichtblicke des Lebens in den Mittelpunkt. Seine einfühlsamen Worte füllten den Kirchenraum mit einer Atmosphäre des Nachdenkens und der Dankbarkeit, während die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher Abschied von einem Pfarrer nahmen, der das Gemeindeleben über 23 Jahre hinweg geprägt hatte. Zum Abschluss übernahm Superintendent André Ost das Wort und reflektierte die vergangenen Jahre. In einem emotionalen Rückblick würdigte er das Engagement von Pfarrer Wulf und hob die Weichenstellungen hervor, die dieser für die zukünftigen Entwicklungen in der Gemeinde bereits gelegt hatte.

Übergabe an Pfarrerin Dr. Gesine Schauerte

Mit Blick in die Zukunft wurde im Rahmen des Gottesdienstes auch die kommende Leitung in der Seelsorge gewürdigt. Pfarrerin Dr. Gesine Schauerte wird ab dem 1. November 2024 im Rahmen des Entsendungsdienstes eine halbe Pfarrstelle in der Gemeinde übernehmen und somit einen nahtlosen Übergang für die Gemeindeglieder schaffen. Superintendent Ost entpflichtete schließlich Pfarrer Wulf feierlich und segnete ihn von seinen Aufgaben als Gemeindepfarrer.

Dank und Abschiedsworte

Nach dem Gottesdienst nutzten zahlreiche Ehrengäste die Gelegenheit, ihre Wertschätzung für die langjährige Arbeit von Sinaida Bichert, Carmen Wulf und Dietrich Wulf auszudrücken. Zu den ersten Rednern gehörten Pfarrer Thoms von der katholischen Kirchengemeinde Sankt Anna in Neuenkirchen und Pfarrer Schmedes von St. Petronilla in Wettringen. Beide betonten die enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden, insbesondere bei den Schulgottesdiensten. Wettringens Bürgermeister Berthold Bültgerds sprach im Namen seines Amtskollegen Wilfried Brüning aus Neuenkirchen und lobte das Wirken der drei Geehrten auch für das gesellschaftliche Leben, das sich unter anderem in der Teilnahme an den jährlichen Schützenfesten widerspiegelte.

Pfarrerin Claudia Raneberg aus der Jakobi-Gemeinde in Rheine überbrachte stellvertretend für die Pfarrdienstrunde der Region West im Kirchenkreis Tecklenburg Gruß- und Dankesworte. Zahlreiche örtliche Schulen, Gruppen und Gemeindemitglieder, darunter der Frauentreff, der Junge Frauentreff, der Seniorenkreis und der Jugendtreff, verabschiedeten sich ebenfalls und bedankten sich mit kleinen Geschenken für das Engagement der Verabschiedeten.

Ein Rückblick voller Erinnerungen

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Übergabe eines gerahmten Bildes mit den prägenden Momenten der Gemeinde Neuenkirchen-Wettringen von 2001 bis 2024 durch Sönke Delarue. Diese Grafik bot der Festgemeinde die Gelegenheit, die Geschichte der letzten Jahre Revue passieren zu lassen, und zauberte dabei so manches Lächeln auf die Gesichter der Anwesenden.

Anschließend versammelten sich die Ehrengäste und Gemeindemitglieder zu einem Empfang im Gemeinderaum, bei dem sie die Möglichkeit hatten, sich persönlich von Sinaida Bichert, Carmen und Dietrich Wulf zu verabschieden. Der Abschied war von Dankbarkeit und Zufriedenheit geprägt, sowohl bei den Verabschiedeten als auch bei den Gästen, die sich bewegt und voller Anerkennung zeigten.

Eine Ära geht zu Ende

Mit dem Abschied von Pfarrer Wulf, Küsterin Bichert und Gemeindesekretärin Wulf endet eine Ära, die das Leben der evangelischen Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen nachhaltig geprägt hat. Die Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre und das Vertrauen in die kommenden Veränderungen machen diesen Reformationstag zu einem besonderen Meilenstein für die Gemeinde.


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