Friedensgebet und Caritas-Solidaritätsaktion: Eine Million Sterne in St. Georg

Viele kleine und große Menschen brachten ein Windlicht mit und beteiligten sich am Friedensgebet in St. Georg mit der Grundschule und zwei Kitas und der Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" der Caritas. Foto: Caritasverband Emsdetten-Greven / Alfred Riese

Emsdetten

Saerbeck. Wie hell es werden kann, wenn ein Kerzenlicht zum anderen kommt, zeigte am Freitagabend eindrucksvoll die Aktion „Eine Million Sterne“ vor der Pfarrkirche St. Georg. „Alle zusammen für Frieden“, das fand Lene (acht Jahre) am schönsten, als sie auf das Lichtermeer auf dem Kirchplatz blickte.

Wohl gut 200 kleine und große Menschen beteiligten sich an dem wöchentlichen Friedensgebet der St.-Georg-Gemeinde und der Solidaritätsaktion für eine gerechtere Welt des Hilfswerks Caritas international. Eingeladen hatten der Caritasverband Emsdetten-Greven und die youngcaritas zusammen mit der St.-Georg-Grundschule und den beiden katholischen Kitas St. Marien und Regenbogen.

Nach dem 18-Uhr-Glockengeläut und einem Moment der Stille setzte Sarah Ortmeier, Leiterin der St.-Georg-Grundschule, das Thema: „Vielen Menschen auf der Welt geht es nicht gut. Sie sind traurig, haben kein Haus, haben Hunger, fühlen sich im Dunkeln“, sagte sie und zeigte eine Möglichkeit auf, damit umzugehen: „Wenn wir sie nicht vergessen, wird es für diese Menschen heller – es tut gut, nicht allein zu sein.“

So zeigte es die von Kindern gespielte und Pastoralreferentin Anja Daut erzählte Geschichte. Das helle, gemeinschaftlich getragene Kerzenlicht einer freundlichen und fröhlichen Dorfgemeinschaft erlischt, als die griesgrämige, einsame Frau vom Hügel Eigennutz und Egoismus sät. Fortan sitzen alle ganz allein in ihren finsteren und kalten Hütten. Erst als es der missgünstigen Frau dämmert, wie schön der Lichtertanz von ihrem Hügel anzusehen war, wandelt sie ihre Haltung. Sie findet noch eine Kerze, zündet sie an, geht ins Dorf und verteilt das Licht – bis die Welt wieder hell und freundlich ist.

Symbolisch und ganz praktisch verbreitete sich der Kerzenschein in der Kirche von Bank zu Bank, von Hand zu Hand. „Jeder kann sein Licht teilen und die Welt etwas heller machen“, fand Pastoralreferentin Anja Daut. Und das machte an der Kirchentür nicht halt.

Auf dem Vorplatz leuchten bereits etliche hundert Windlichter, die das Wort Frieden, einige Sterne und einen großen Kreis drumherum formten. Familien aus der Grundschule, den Kitas und weitere Besucher des Friedensgebets stellten ihre eigenen, selbst gebastelten Windlichter dazu und ließen das Zeichen für Solidarität und eine gerechtere Welt noch heller leuchten.

Norbert, bereits etwas älter, beschrieb sich im Kerzenschein als regelmäßigen Besucher der Friedensgebete in St. Georg und fand, Licht und Frieden gehören zusammen. Für ihn zeigte das Kerzenmeer vor der Kirche, „dass Frieden ankommt und sich verbreitet“. Und er fügte hinzu: „Vielleicht auch bis in die Ukraine“.

Marla und Lene (beide 8) hatten beim Aufbauen der Windlichter geholfen. Aber sie wollen es nicht bei dem Lichterspiel an diesem Abend belassen. „Das geht auch ohne Kerzen“, sagten die beiden: „Einfach andere Menschen mit einem Lächeln anstecken, nett grüßen und zufrieden sein, das hilft gegen schlechte Laune.“ Lene und Marla finden, dass es besser ist, wenn es allen gut geht.

 

Friedensgebet und Solidaritätsaktion
Seit 33 Monaten, seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, gibt es an jedem Freitag um 18 Uhr das Friedensgebet in der Pfarrkirche St. Georg. Verschiedene Gruppen gestalten es. Am vergangenen Freitag waren das der Caritasverband, die youngcaritas, die St.-Georg-Grundschule und die katholischen Kitas St. Marien und Regenbogen. Die bundesweite Solidaritätsaktion „Eine Million Sterne“ des Hilfswerks Caritas international lässt seit 2007 am Vorabend des von Papst Franziskus ausgerufenen Welttags der Armen in vielen Orten tausende Kerzen leuchten. In diesem Jahr stellt Caritas international Menschen mit Behinderung und die Arbeit der Caritas in Kolumbien ins Zentrum. Es geht insbesondere um soziale Teilhabe. „Unsere Antwort auf Armut und Not ist tatkräftige Solidarität“, heißt es dazu vom Deutschen Caritasverband. Mehr Informationen zur Aktion und die Spendenkontonummer gibt es auf der Website von Caritas international unter „Informieren“ – „Was uns bewegt“.
www.caritas-international

 

 


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