Kita-Kinder bringen Lebensmittel mit Bollerwagen-Sternfahrt zur Tafel

Mit Bollerwagen und Kinderbussen lieferten Kinder und Erzieherinnen aus allen sieben Kitas in Saerbeck jetzt Lebensmittelspenden von Eltern bei der Caritas-Tafel ab - und freuten sich sichtlich über ihr gutes Werk. Foto: Caritasverband Emsdetten-Greven / Alfred Riese

Emsdetten

Saerbeck. Bei dem Anblick ging Herbert Breidenbach das Herz auf: Kinder aus allen sieben Kitas im Dorf standen vor der Tafel und wollten Spenden abgeben. Da kam gut etwas zusammen. Eine solche Versammlung sieht man in Saerbeck seit vielen Jahren in der Vorweihnachtszeit.

Es ist eine Bollerwagen-Sternfahrt und der Abschluss einer großen, gemeinsamen Spendenaktion in den Kitas Sonnenschein, Regenbogen, Kaleidoskop, Emilia, St. Marien und Burg Funkelstein. Die Kinder kommen in leuchtend-gelben Warnwesten aus den Kitas in allen Ecken der Gemeinde, die Erzieherinnen und Erzieher ziehen die Bollerwagen und rollenden Kinderbusse. „Die Kitas kommen: Für uns ist das jedes Jahr der Anfang von Weihnachten“, freute sich Herbert Breidenbach, Leiter der Ausgabestelle der Caritas-Tafel in Saerbeck, auf dem Kirchplatz.

Den Sinn der Aktion fasste Jonas (drei Jahre) aus der Kita Windspiel kurz und klar zusammen: „Das ist für die Menschen, die nicht so viel haben.“ Seine Erzieherin Kerstin Gräf erklärte, wie die Aktion abläuft: Erst kommt der Brief vom Caritasverband, mit dem die Sammlung startet. Als nächstes rufen die Kita-Leitungen die Eltern zu Spenden auf. „Und dann ist es immer ein Selbstläufer“, berichtete Kerstin Gräf, „die Eltern sind da sehr gebefreudig“.
Das konnte man besichtigen, als die Spenden aus den Wagen in die Kisten wanderten: Kartoffelknödel und Nudeln, Milchreis und Backzutaten, passierte Tomaten und Konserven, auch Marmelade und Beeren und ein paar Süßigkeiten. Zusammen mit Kaffee, Kakao, Honig oder Tee ermöglicht das der Tafel, in den Wochen vor Heiligabend Weihnachtstüten an die Kundschaft auszugeben mit „Dingen, die es normal bei uns nicht gibt“, erklärte Herbert Breidenbach. Auch wer die Tafel für Einkäufe nutzen (muss) soll merken, dass es weihnachtet.

„Wir freuen und das ganze Jahr über Spenden“, sagte der Leiter der Saerbecker Ausgabestelle, „aber für unsere Weihnachtstüten in dieser Zeit jetzt besonders“. Zudem trage die Sammelaktion in den Kitas dazu bei, dass wir bei den haltbaren Lebensmitteln unabhängiger sind von den schwankenden Spenden der Supermärkte. Und man könne den Kundinnen und Kunden vor dem Fest auch mal etwas Besonderes geben.

„Toll, wie viel ihr gebracht habt“, dankte Herbert Breidenbach den Kindern. An die Kita-Mitarbeitenden und die Eltern gerichtet, zeigte er sich sehr froh über die „ungebrochene Spendenbereitschaft in Saerbeck auch in Zeiten höherer Lebensmittelpreise“. Die Tafel in Saerbeck hat aktuell 150 Kundenkarten ausgegeben, hinter denen Einzelpersonen, aber auch viele Familien stehen. 50 bis 60 Menschen suchten pro Woche die Tafel-Ausgabestelle an der St.-Georg-Kirche auf, berichtete Herbert Breidenbach.

„Über eure Spenden werden sich die Leute in der Tafel sehr freuen“, rief Christina Tuttmann den Kindern auf dem Kirchplatz zu. Die Koordinatorin der youngcaritas erinnertet zusammen mit der Caritas-Tafelkoordinatorin Sophie Oberfeld an den Gedanken des Teilens aus der St.-Martin-Geschichte. „Wenn alle eine Kleinigkeit abgeben, dann kann das etwas Großes werden und man könne zusammen mit wenig viel bewirken“, sagte sie. Zudem könne die Spendenaktion bereits kleinen Kindern zeigen, dass teilen Freude machen kann. Beides hätten Eltern und Kinder in diesem Jahr wieder „großartig hinbekommen“.


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