Keine Liebestragödie: Ausstellung zu Tötungsdelikten an Frauen

Carina Hölscher (Gemeinde Neuenkirchen, v.l.) sowie Mareike Knue und Marie Ramrath (Pfarrei St. Anna) laden herzlich ein zur Ausstellung „Es ist keine Liebestragödie, es ist Femizid“ sowie zum Begleitprogramm. Foto: Gemeinde Neuenkirchen

Emsdetten

Neuenkirchen. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November ist am Karl-Leisner-Haus in Neuenkirchen bis 30. November eine Ausstellung zum Femizid in Deutschland zu sehen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Gemeinde Neuenkirchen und der Pfarrei St. Anna.

Femizid bezeichnet tödliche Gewalt gegen Frauen oder gegen eine Frau aufgrund des Geschlechts. 2023 gab es mindestens 122 solcher Fälle in Deutschland. In den meisten Fällen ist der Täter der (Ex-)Partner des Opfers – nicht selten richtet er sich nach der Tat selbst. „Wir möchten mit der Ausstellung klarstellen, dass die Tötung von Frauen keine Liebestragödie ist und schon gar kein Zeichen von Liebe“, spricht Carina Hölscher, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Neuenkirchen, die Motivation zur Ausstellung an.

Die Ausstellung ist ganztägig kostenfrei zu besuchen und beschäftigt sich mit den Hintergründen von Femiziden, der Rezeption von Femiziden in Kunst und Kultur, Hilfsangeboten für von Gewalt betroffene Frauen und ihrer Rechtslage, den Scheinrechtfertigungen der Täter sowie mit Jesu Frauenbild. Offiziell eröffnet wird sie am Sonntag (24. November) um 11 Uhr am Karl-Leisner-Haus. Bürgermeister Wilfried Brüning wird die Gäste begrüßen und Frau Funke von der Frauenberatungsstelle Rheine führt ins Thema ein. Zuvor findet um 10 Uhr eine thematisch passende Messe in der St. Annakirche statt. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

„Die Tötung einer Frau ist ein Verbrechen und häufig nur der Höhepunkt einer langen Gewaltgeschichte“, so Hölscher. Im Rahmen der Ausstellung lädt das Team daher zu einer Fahrt nach Osnabrück in die Ausstellung „Rosenstraße 76“ ein, in der anhand einer nachgestellten Wohnung exemplarisch ein Ort gezeigt wird, an dem Menschen psychisch erniedrigt, geschlagen, vergewaltigt und manchmal auch getötet werden. Für die Fahrt am 27. November ab 17 Uhr melden sich Interessierte bitte an. „In provokantem Kontrast zu der Stellung der Frau in seiner Zeit ist Jesus Frauen auf Augenhöhe begegnet und für ihren Wert als Mensch eingetreten“, erläutert Marie Ramrath, Pastoralreferentin der Pfarrei St. Anna. Ihre Kollegin Mareike Knue bietet am 21. November um 19 Uhr einen kostenfreien Vortrag zu „Jesus, die Frauen und die Macht“ an, um das Thema zu vertiefen. Auch hierfür ist eine Anmeldung erwünscht.

Für die Fahrt nach Osnabrück und den Vortrag können sich Interessierte ab sofort anmelden über den Buchungslink http://l.ead.me/bfSquw oder über das Pfarrbüro St. Anna zu den üblichen Öffnungszeiten unter 05973 / 94730 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


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