Notfallsanitäter an der Feuer- und Rettungswache

(v.l.): Franziska Hollekamp (Auszubildende zur Notfallsanitäterin), Markus Wilp und Stefan Kich (neue Notfallsanitäter) und Franz-Leo Konermann (Leiter der Rettungswache Emsdetten); es fehlt Siegfried Stude, der ebenfalls die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter bestanden hat. Foto: Stadt Emsdetten

Emsdetten

Emsdetten. Markus Wilp, Stefan Kich und Siegfried Stude sind die ersten Notfallsanitäter an der Emsdettener Feuer- und Rettungswache; erst kürzlich haben die früheren Rettungsassistenten ihre Ergänzungsprüfung bestanden und diese höherwertige Qualifikation erreicht.

 

Damit zählen sie gleichzeitig zu den ersten Notfallsanitätern in Nordrhein-Westfalen, denn dieses geänderte Berufsbild gibt es erst seit kurzer Zeit. Geschaffen wurde es durch das Notfallsanitätergesetz, das zum 1. Januar 2014 das Rettungsassistentengesetz abgelöst hat. Ziel war es, eine rettungsdienstliche Qualifikationsstufe oberhalb des Rettungsassistenten zu schaffen und die Notfallrettung damit zu optimieren.

„Der Notfallsanitäter hat eine höhere Qualifikation als der Rettungsassistent der alten Art und erweiterte medizinische Kompetenzen“, unterstreicht Franz-Leo Konermann, Leiter der Rettungswache Emsdetten, „das bedeutet vor allem eine längere, in Sachen Qualität aber auch verbesserte Ausbildung.“ Angehende Notfallsanitäter müssen drei Jahre lang theoretisch büffeln und praktisch ihr Können an der Fachschule, im Krankenhaus und an der Rettungswache unter Beweis stellen. Bei ihnen gehört zudem am Einsatzort zum Standard, was bei Rettungsassistenten nur in der sogenannten Notkompetenz angesagt war: Intubieren zum Beispiel, Thorax-Punktionen durchführen, die Gabe bestimmter Medikamente und weitere invasive Maßnahmen nach Vorgabe des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst Kreis Steinfurt. Dies kann im Ernstfall Leben retten – vor allem wenn es gilt, die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken.

Ein weiteres Ziel der Reform ist die bessere Vergleichbarkeit der rettungsdienstlichen Ausbildung in den Bundesländern und in der Europäischen Union. Zur Verbesserung der Ausbildungsqualität wurden im Gesetz einheitliche Qualitätsanforderungen an die Rettungsdienstschulen festgeschrieben.

Die neuen Notfallsanitäter der Emsdettener Feuer- und Rettungswache haben gute Voraussetzungen für ihre Ergänzungsprüfung mitgebracht. Es sind langjährige Mitarbeiter mit umfangreicher Erfahrung im Rettungsdienst und weiteren Zusatzqualifikationen, unter anderem als Ausbilder und Praxisanleiter. Sie sind zudem ausgebildete Brandmeis­ter.

Eine weitere Person befindet sich aktuell in der dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter; zwei Rettungsassistenten gehen ab Februar 2016 in die ergänzende Ausbildung. Im Sommer dieses Jahres soll ein weiterer Auszubildender zum Notfallsanitäter eingestellt werden. Damit ist die Emsdettener Rettungswache gut aufgestellt für die Zukunft. Träger des Rettungsdienstes ist der Kreis Steinfurt.


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