Neuenkirchen. Rat und Bürgermeister möchten die Jugend in Neuenkirchen stärker einbinden – das ist kein Geheimnis. Doch das Interesse der Kinder und Jugendlichen zu wecken, ist gar nicht so einfach.
Jugendsprechstunden und andere Formate gab es bereits, aber die Beteiligung blieb aus. Jetzt soll ein Jugendparlament her!
Dafür wurden im vergangenen Jahr rund 1.000 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahre persönlich angeschrieben und über die Schulen informiert. Die Bitte: an einer Umfrage der Gemeinde Neuenkirchen zur Jugendbeteiligung teilnehmen. Das Ergebnis? Rund 130 Jugendliche machten mit, und etwa 80 von ihnen konnten sich vorstellen, sich weiter zu engagieren. Vergangene Woche war es dann soweit: Ein erstes Info-Treffen zum Thema Jugendparlament fand im Feuerwehrgerätehaus statt. Neben einigen interessierten Jugendlichen war auch die Jugendfeuerwehr mit dabei – im Anschluss gab es dann noch Feuerwehr zum Anfassen für alle!
Bürgermeister Willi Brüning begrüßte die Jugendlichen, und Thomas Wiecher, Fachbereichsleiter Soziales, stellte das Projekt kurz vor. Danach ging es in die Diskussion: Wie soll Jugendbeteiligung in Neuenkirchen aussehen? Welche Form passt am besten? Mit dabei, um Fragen zu beantworten: Arne Sträter vom Jugendzentrum McFly, Helmut Grönefeld (Fachbereichsleiter Zentrale Dienste) und Lisa Wessel vom Kreisjugendamt. Schnell wurde klar: Ein festes Jugendparlament? Klingt gut, aber „etwas Offenes kommt bei uns Jugendlichen wahrscheinlich besser an“, hieß es aus der Runde. Auch die Häufigkeit von Treffen wurde heiß diskutiert – zwischen „Wir haben schon viele Hobbys“ und „Einmal im Monat wäre passend“. Am Ende stand ein Kompromiss: eine Mischung aus Online-Beteiligung – am besten per App – und Präsenztreffen für den direkten Austausch.
Lisa Wessel lobte das Engagement: „Es gibt nicht viele Kommunen im Kreis, die eine echte Jugendbeteiligung haben.“ Als Vorbild nannte sie das Jugendparlament in Nordwalde und schlug einen Austausch vor. Bleibt noch die Frage: Wie werden Jugendliche eigentlich informiert? E-Mails? Nicht wirklich. Zeitung? „Lesen wir nicht.“ WhatsApp? Datenschutzproblem. Also? Wieder die Idee einer eigenen App. Unterm Strich zeigte sich ein gutes Dutzend Jugendliche interessiert, darunter auch neue Gesichter aus der Jugendfeuerwehr.
Im nächsten Schritt sollen nun die Kinder und Jugendlichen zu einem Treffen eingeladen werden, um einen Vorschlag zu erarbeiten, wie sie sich ganz konkret eine Beteiligungsarbeit vorstellen. Dabei soll auf die Erfahrungswerter anderer Kommunen zurückgegriffen werden. Dieser Vorschlag soll dann in die politische Beratung gegeben werden.
Kinder und Jugendliche in der genannten Alterspanne, die Lust haben, sich in Neuenkirchens Jugendparlament einzubringen, können sich gerne bei Thomas Wiecher melden (05973 / 926-500) oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.