Emsdetten. Um die heutige Situation der unvorstellbaren Naturkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 aus nächster Nähe kennenzulernen, sprachen die beiden Emsdettener Walter Borrmann und David Ehrenbrink mit dem Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung Ahrtal Nick Falkner und seiner Assistentin Madeleine Gräf.
Die Stiftung Ahrtal setzt sich dafür ein, nicht nur die direkten Zerstörungen wieder aufzubauen, sondern den Betroffenen über weitere zehn Jahre eine Hilfe zu sein. Die Arbeiten des gemeinnützigen Vereins beruhen auf ehrenamtlichem Engagement von 100 Aktiven, der Verein leistet unbürokratische Hilfe und direkte Unterstützung vor Ort. Durch das Spendenzentrum konnten bisher über 23 Millionen Euro an Spenden verteilt werden.
Durch die Katastrophe wurden betroffene Menschen gezwungen, ihr Leben oftmals völlig neu zu organisieren. Das fiel nicht jedem leicht. Unterschiedliche Schicksale zeichnen sich heute ab, dazu gehören neben dem Wiederaufbau vor allem Brücken für den Verkehr und zwar nach heutigem Standard. Außerdem sind es individuelle Probleme, die zur Abwanderung führen können, wie neue Strukturen mit Schulen an anderen Orten sowie unvermeidbare berufliche Veränderungen.
Nick Falkner bedauerte, dass keine Sonderzone mit besonderen Rechten für die Betroffenen eingerichtet wurde. Weil eine Kommune erst spät die Wiedereinrichtung eines Sportplatzes beantragt hat, muss der bürokratisch lange Weg eines Neuantrages mit den erforderlichen Gutachten beschritten werden. Ein Hochwasserkonzept ist ihm nicht bekannt, es fehlen auch Regenrückhaltebecken. Und neue Kläranlagen kosten viel Geld. Die Vereine der Regionen sind erfasst und erhalten Hilfe, wie kostenlose Möbel für die Einrichtung eines Treffs. Besonders den Jugendlichen sollen Perspektiven im Sport oder in Karnevalsvereinen angeboten werden.
Jährlich veranstaltet der Verein ein großes Sommerfest, bei dem zahlreicher Besucher von überall leicht mit den anderen ins Gespräch kommen. Dazu gibt’s Livemusik, Tombola und Essen von einem Meisterkoch.