Wenn Theorie auf echte Praxis trifft, entstehen nicht nur Lernerfolge, sondern manchmal auch handfeste Bauwerke. Genau das haben die Auszubildenden im dritten Lehrjahr der SAINT-GOBAIN Brüggemann Holzbau GmbH jetzt bewiesen: Entlang des Verbindungswegs zwischen Friedensstraße und Industriestraße steht seit Kurzem ein neuer Unterstand mit Materiallager – inklusive Gründach. Das Besondere: Das komplette Projekt stammt von den Azubis selbst.
Von der ersten Idee über Entwürfe und Planung bis hin zur Montage auf der Baustelle haben die jungen Auszubildenden alles eigenhändig umgesetzt. Mit dabei waren die angehenden Zimmerer Thilo Dellwig, Jonas Müller, Linus Schockmann und Fabio Vehring sowie die Dachdecker Dominik Strotbaum und Johannes Lühn. Alle sechs waren mit großem Engagement bei der Sache – für viele war es das erste Mal, ein Projekt in dieser Größenordnung komplett selbst zu stemmen. Unterstützt wurden sie von erfahrenen Kollegen, aber die Verantwortung lag bei ihnen. Besonders spannend sei die Herausforderung gewesen, sowohl handwerklich als auch organisatorisch alles im Griff zu behalten, wie die Azubis rückblickend berichten. "Man unterschätzt schnell, wie viel Planung so ein Projekt im Vorfeld braucht – aber am Ende war es das auf jeden Fall wert," so einhellig der Tenor im Team. Besonders stolz seien sie darauf, etwas Dauerhaftes geschaffen zu haben, das nicht nur funktional ist, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern einen echten Mehrwert bietet.
„Wir wollen unseren Nachwuchs nicht nur im Handwerk stärken, sondern auch im Denken und Planen. Was steckt alles hinter einem Projekt? Wie koordiniert man Abläufe? Das lernt man am besten, wenn man es selbst macht“, erklärt Ausbildungskoordinator Patrick Niemeyer. Es ist bereits das sechste Projekt dieser Art, das das Unternehmen erfolgreich mit seinen Azubis durchgeführt hat.
Möglich wurde das Vorhaben durch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Neuenkirchen, die die Fläche zur Verfügung stellte und die Materialkosten übernahm. Auch der Bauhof der Gemeinde Neuenkirchen war in das Projekt eingebunden: Die Mitarbeitenden kümmerten sich um die Fundamentarbeiten und werden in einem nächsten Schritt das Gründach fachgerecht fertigstellen – inklusive Substrataufbringung, Kiesleisten und einer extensiven Begrünung. Ein schönes Beispiel für das reibungslose Zusammenspiel zwischen Verwaltung, Bauhof und Wirtschaft.
Für Bauamtsleiter Christian Niemeyer ein voller Erfolg: „Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Die Azubis haben sich mit dem Unterstand ein echtes Markenzeichen mitten in der Gemeinde gesetzt.“
Auch Bürgermeister Willi Brüning ist begeistert: „Das Projekt zeigt, wie viel Potenzial in der Zusammenarbeit mit unseren heimischen Betrieben steckt. Wir als Gemeinde profitieren ebenso wie die Jugendlichen und die Unternehmen. Genau solche Ideen wollen wir fördern.“
Für die Gemeinde war es das erste Vorhaben in dieser Form – und sicherlich nicht das letzte. Die Verwaltung zeigt sich offen für weitere Kooperationen dieser Art: Ob Projekte rund um den Bauhof, die Kläranlage oder im digitalen Bereich – die Ideen für zukünftige Azubi-Vorhaben sind vielfältig. Auch gewerkeübergreifende Initiativen mit mehreren Betrieben sind ausdrücklich willkommen.
„Wir freuen uns auf kreative Vorschläge aus der Wirtschaft und stehen interessierten Unternehmen gerne zur Seite“, so Brüning weiter.