Ein bewegender Abend in der Villa Hecking: Bestsellerautor Tim Pröse begeisterte rund 30 Gäste mit einer eindrucksvollen Lesung aus seinem aktuellen Buch "Wir Kinder des 20. Juli. Gegen das Vergessen". Die Gemeinde Neuenkirchen hatte im Rahmen des Kunst- und Kulturprogrammes eingeladen, und das Publikum wurde mitgenommen auf eine emotionale Reise in die deutsche Vergangenheit.
In einer eindrucksvollen Mischung aus freier Erzählung und Lesung nahm Pröse das Publikum mit auf eine Reise zu den Kindern der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Er berichtete von intensiven Gesprächen mit den Töchtern und Söhnen der Verschwörer, deren Leben durch den mutigen Aufstand ihrer Eltern für immer geprägt wurde. Begleitet wurde die Lesung von eindrucksvollen Bildern – Porträts, Gedenkstätten, historische Orte – die den Geschichten eine besondere Tiefe verliehen.
„Es sind nicht nur Geschichten über den Widerstand, sondern auch über Vergebung, Hoffnung und Verantwortung“, betonte Pröse. Besonders bewegend waren seine Schilderungen über die Kinder, die nach dem gescheiterten Attentat in Umerziehungsheime kamen und dort ihre Identität neu finden mussten.
Die besondere Atmosphäre der Villa Hecking beeindruckte auch den Autor: „Genau in solchen Villen traf sich damals der Widerstand, hinter zugezogenen Vorhängen wurden Pläne geschmiedet. Heute darüber zu sprechen, ist für mich sehr besonders.“
Nach der Lesung entwickelte sich ein intensiver Austausch mit dem Publikum. Viele Fragen, aber auch sehr persönliche Erinnerungen aus dem Publikum machten deutlich, wie aktuell und nahbar das Thema auch heute noch ist. Tim Pröse zeigte sich sichtbar bewegt vom Interesse und der Offenheit der Zuhörenden. Kulturmanager Janis Große Wöstmann verabschiedete den Autor mit einer guten Flasche Rotwein und einem herzlichen Dank: „Das war ein Abend, der berührt, informiert und lange nachhallt.“
Über den Autor:
Tim Pröse, geboren 1970 in Essen, ist Journalist und SPIEGEL-Bestsellerautor. Für seine einprägsamen Reportagen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Mit Werken wie „Jahrhundertzeugen“ oder der Biografie über Jan Fedder hat er sich als Chronist deutscher Erinnerungskultur etabliert. Mit „Wir Kinder des 20. Juli“ setzt er seine Arbeit fort, die Stimmen der letzten Zeitzeugengeneration zu bewahren.