Emsdetten. Bereits seit Ende Juni wohnen in der Spiel- und Sporthalle am Hallenbad keine Flüchtlinge mehr. Da auch für absehbare Zeit keine neuen Zuströme von Asylbewerbern zu erwarten sind, sollen jetzt auch die provisorisch eingebauten Wände und Einrichtungen für die Unterbringung von Flüchtlingen mit dem Ziel entfernt werden, die Halle mittelfristig wieder für die Sportnutzung freizugeben.
Zuvor ist allerdings noch die Dachabdichtung der Sporthalle zu erneuern. Sie ist durch extremen Hagelschlag Ende Juni 2016 beschädigt worden. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte November 2016 dauern; anschließend soll die Halle wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung gestellt werden. Der Ausschuss für Soziales, Familie, Senioren und Arbeit wurde vergangene Woche entsprechend informiert.
In den Monaten September bis Dezember 2015 kamen noch mehr als 100 Flüchtlinge monatlich nach Emsdetten und mussten durch die Stadt untergebracht werden. In diesem Zusammenhang wurde die Spiel- und Sporthalle am Hallenbad als Notunterkunft für Flüchtlinge hergerichtet und hat seitdem gute Dienste geleistet.
Seit Mitte Januar hat Emsdetten keine neuen Flüchtlinge mehr aufgenommen. Das ist auf zwei Ursachen zurückzuführen: Zum einen kommen seit der Schließung der Balkanroute weniger Asylsuchende in Deutschland an; zum anderen hat das Land NRW die ankommenden Flüchtlinge vorrangig auf die Kommunen verteilt, die bisher zu wenige aufgenommen hatten.
Aktuell werden rund 670 Flüchtlinge von der Stadt Emsdetten betreut und untergebracht. Die weitere Entwicklung der Flüchtlingszahlen ist ungewiss; genaue Voraussagen gibt es nicht. Die Stadt muss zwar mit neuen Zuweisungen rechnen, aber nicht in dem im Jahr 2015 zu verzeichnenden Ausmaß. Bis Ende 2016 liegt die aktuelle Prognose bei 50 bis 60 Flüchtlingen, die neu nach Emsdetten kommen.
Durch den Ankauf, die Anmietung sowie den Neubau von Wohnungen und Häusern konnten die allermeisten Flüchtlinge inzwischen aus den Sammelunterkünften in feste Wohnungen umziehen. In den von der Stadt angemieteten Containeranlagen sind so Kapazitäten frei geworden. Hinzu kommt die Silfox-Halle, die für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet, jedoch bislang noch nicht in Anspruch genommen werden musste.
Weitere Neubauten – für die Unterbringung von Flüchtlingen sowie als regulärer sozialer Wohnungsbau – sind in Planung. Die Spiel- und Sporthalle wird daher aller Voraussicht nach nicht mehr als Notunterkunft für Flüchtlinge benötigt.