Saerbeck. Der Bioenergiepark ist nicht nur ein Aushängeschild des lokalen Klimaschutzes, sondern auch ein Ort mit Geschichte. Das Munitionsdepot war Teil der militärischen Strukturen der Bundeswehr – und ist heute ein Zeugnis der Epoche, die als Kalter Krieg in die Geschichte eingegangen ist.
Genau diese Zeit will die Uni Münster nun lokal- und regionalgeschichtlich im Rahmen ihrer Aktivitäten unter dem Titel „Expedition Münsterland“ aufarbeiten. Dabei soll das ehemalige Depot Saerbeck als Schnittstelle von Vergangenheit und Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Die Universität stellt dazu ihr wissenschaftliches Know-how aus verschiedenen Disziplinen zur Verfügung, setzt aber auch ganz bewusst auf die so genannte „Bürgerwissenschaft“ – das ist das Wissen der Menschen, die vor Ort sind, den Forschungsgegenstand aus eigener Anschauung kennen, Zeugnisse beisteuern können, ihre Erfahrungen teilen wollen.
Erste Vorgespräche haben in Saerbeck schon stattgefunden, unter anderem sind der Heimatverein und Akteure der damaligen Friedensbewegung beteiligt. In einem Workshop „Kalter Krieg im Münsterland“ soll das Thema nun vertieft werden. Dabei geht es um lokale und regionale Einflüsse und Auswirkungen des Kalten Krieges in Saerbeck und dem Münsterland, Aktivierung des lokalen Gedächtnisses, Leben der Bevölkerung im Umgang mit den Orten. Ziele des Projektes sind Dokumentation und Präsentation, bei denen die Bunker im BEP den angemessenen Ausstellungsraum bieten sollen. Schon 2014 diente ein Bunker beim Tag der offenen Tür im Bioenergiepark als Ort für eine atmosphärisch dichte Präsentation der „Expedition Münsterland“.
Wer mitmachen möchte bei dieser Geschichtswerkstatt, sollte am Auftakt-Workshop teilnehmen. Er findet statt am 3. Dezember (Samstag) von 10 bis 16 Uhr in den Saerbecker Energiewelten (außerschulischer Lernstandort im Bioenergiepark Saerbeck). Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung unter der Rufnummer 02574 / 89-202 erforderlich.
