Neuenkirchen. Gerade sind sie wieder zuhause angekommen, doch was sie erlebt haben, werden sie sicher noch lange in Erinnerung behalten: 21 Schüler des Arnold-Janssen-Gymnasiums Neuenkirchen besuchten für zwei Wochen die beiden Partnerschulen des AJG in Ramat Hashaton (nördlich von Tel Aviv) und in Nazareth.
Dabei trafen sie auch auf George Shefi. Der 86-Jährige wirkte erstaunlich fit, als er die Schüleraustauschgruppe des AJG in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, begrüßte.
Das einstündige Gespräch mit George Shefi, einem Überlebenden des Holocaust, zeigte sehr eindrucksvoll, wie sich das Leben der Juden nach der Machtübernahme in Deutschland veränderte.
„Georg, du musst heute deine Sachen packen für eine Fahrt nach England!“, teilte ihm seine Mutter eines Morgens mit. Die Evakuierung von 10.000 Kindern, die nach dem Nürnberger Rassegesetz als jüdisch galten, wurde überlebenswichtig in der Zeit vor Beginn des Krieges. „Ich dachte, es geht in den Urlaub.“ Shefi kämpfte mit den Tränen, als er sagte: „Ich habe sie nie wieder gesehen!“.
Warum seine Mutter ihn weggeschickt hat, konnte er erst später verstehen, als er von den Kindertransporten während der Nazizeit gehört hatte.
Seine Recherchen hatten ergeben, dass seine Mutter am Tag ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet wurde.
„Eine beeindruckende Begegnung!“
Pascal Rehr war fasziniert von diesem Mann und zitiert seinen Schlusssatz: „Ihr jungen Menschen seid nicht verantwortlich für die Greueltaten des Holocaust, allerdings dafür, dass so etwas nie wieder passiert.“