Abwertung der deutschen Sprache entgegenwirken

Greven

Saerbeck. „Das beabsichtig­te Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA erhöht die Verletzlichkeit der westlichen Demokratien durch von ihm ausgehende ökonomische Zwänge“, heißt es in der „Wittenberger Erklärung“, die die Delegierten des „Vereins Deutsche Sprache“ (VDS) in diesem Juli in Wittenberg einmütig beschlossen.

 

Bundestag, Bundesregierung und politische Parteien werden darin aufgefordert, vor dem Abschluss des Abkommens „die verfassungsmäßigen Rechte der Bürger“ zu wahren und „einer Abwertung der deutschen Sprache“ entgegenzuwirken. Mit der gleichen Einstimmigkeit verliefen in der Lutherstadt die Wahlen zum VDS-Vorstand: Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund) erhielt ebenso das Vertrauen wie sein Stellvertreter Prof. Roland Duhamel (Belgien), ehemals Professor für deutsche Literatur an der Universität Antwerpen, der neu in diese Position kam. Aus 13 Ländern der Erde waren die Delegierten (aus Togo, der Türkei, Kamerun, Frankreich, Thailand und Indien) angereist und vertraten ihre Regionen in Wittenberg.

Die Region Münster und Umland hatte ihren Vorsitzenden Günter W. Denz (Saerbeck) nach Sachsen-Anhalt geschickt. Durch ihre besonderen Aktivitäten (den Steinfurter Sprachpreis, Literaturabende, Kolumnen, Lesungen) findet diese Region stets besondere Anerkennung bei den VDS-Delegierten, so auch in diesem Jahr, als rund 500 Kinder am 4. Steinfurter Sprachpreis teilnahmen.

Ein Kuriosum am Rande der Tagung: Der Delegierte aus Thailand, Dr. Salifou Traoré, wurde in Mali geboren, studierte in Saarbrücken Sprachwissenschaften und Psychologie und hat jetzt einen Lehrauftrag für Deutsch an der Universität in Bangkok.


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