Mikroplastik, Pestizide und Antibiotika

Die Modernisierung der Grevener Kläranlage wurde nun genehmigt.Foto: Stadt Greven

Greven

Greven. Jetzt ist es amtlich: Die Kläranlage in Greven bekommt eine hochmoderne vierte Reinigungsstufe. Die Bezirksregierung in Münster hat die dazu notwendige Genehmigung erteilt.

Mit der zusätzlichen Reinigungsstufe wird die Anlage auch Mikroplastik und sonstige Mikroschadstoffe wie Pestizide, Antibiotika und andere Arzneimittelrückstände aus dem Grevener Abwasser herausfiltern können. Die derzeitige Technik kann das nur eingeschränkt leisten. Durch den jetzt genehmigten Ausbau der Kläranlage wollen die Technischen Betriebe Greven (TBG) die Schadstofffrachten aus dem Kläranlagenablauf weiter verringern.

Das wird langfristig dazu beitragen, die Wasserqualität der Ems und des gesamten „Ökosystems Wasser“ in Greven zu verbessern. Bereits 2016 hatten die Mitglieder des Betriebsausschusses den richtungweisenden Entschluss gefasst, den Bau der vierte Reinigungsstufe umzusetzen.


Die TBG werden mit der erweiterten Anlage technisch ganz weit vorn sein: Weil es – noch – keine grundsätzliche wasserrechtliche Verpflichtung gibt, Mikroschadstoffe aus dem Abwasser herauszufiltern, sind bisher nur wenige Kläranlagen mit einer 4. Reinigungsstufe ausgerüstet.

Die Grevener Kläranlage bekommt nun eine Art „Pilotfunktion“, sie wird vor und nach dem Ausbau über einen längeren Zeitraum unter besonderer fachlicher Beobachtung stehen. Dabei soll ermittelt werden, wie gründlich Mikroschadstoffe und Mikroplastik durch den Einsatz der neuen Technik aus dem Kläranlagenablauf zurückgehalten werden. Außerdem soll der zusätzliche Reinigungseffekt auf weitere Parameter wie Stickstoff und Phosphor bewertet werden.

In der Regel wird die Errichtung einer 4. Reinigungsstufe mit bis zu 70 Prozent aus öffentlichen Mitteln gefördert. Weil das Projekt in Greven auch als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gilt, wird die 4. Reinigungsstufe hier sogar zu 80 Prozent gefördert.

Die TBG planen, im Sommer 2018 mit den Bauarbeiten für die neue Reinigungsstufe zu starten. Wenn alles planmäßig verläuft, soll das System 2020 in Betrieb gehen.


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