Gregorius-Orden für Josef Kückmann

Josef Kückmann (81) wird am Sonntag der päpstliche Gregorius-Orden für sein langjähriges Engagement für die Eine Welt verliehen. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Greven

Münster / Nordwalde (pbm/acl). „Es gibt nichts Schöneres, als zu helfen und anschließend in glückliche Augen zu blicken.“ Josef Kückmanns Einsatz für die Eine Welt kommt von Herzen. Der 81-jährige Münsteraner, geboren in Nordwalde, ist seit Jahrzehnten eine zentrale Figur im Bereich der kirchlichen Entwicklungshilfearbeit in Münster.

 

 

Er ist überzeugt davon, dass „wir die Welt über Länder und Kontinente hinweg verändern können“. Mit dem Gregorius-Orden, einer der höchsten Auszeichnungen für Laien, würdigt nun Papst Franziskus den unermüdlichen Einsatz Kückmanns. Verliehen durch Weihbischof Dr. Stefan Zekorn wird ihm der vierthöchste Orden für Verdienste um die katholische Kirche im Anschluss an die Vesper am Sonntag (29. April) um 15 Uhr im St.-Paulus-Dom in Münster. 

Auf dem elterlichen Hof in Roxel aufgewachsen, wurde Kückmann schon früh von dem Gedanken ergriffen, Menschen in fernen Ländern zu helfen. Als Neunjähriger saß er in der Sonntagsmesse und lauschte den Erzählungen eines Missionspaters. Da machte es „klick“: „Ich wusste plötzlich: Das möchte ich auch. Ich möchte in die Mission gehen, Gott dienen und Menschen helfen.“

Nie habe ihn dieser Gedanke losgelassen. Doch es kam anders. Als Kückmann 15 Jahre alt war, starb sein Vater, dem er kurz zuvor das Versprechen gegeben hatte, den Hof in Nordwalde, ebenfalls im Familienbesitz, zu übernehmen. Der junge Mann ließ sich zum Landwirt ausbilden. „Doch selbst in den Jahren ist der Wille, etwas anderes zu machen, nicht erloschen. Ich habe nur den richtigen Moment abgewartet.“

Der kam einige Jahre später, als sein jüngerer Bruder anbot, den Hof weiterzuführen. Am Klausenhof in Dingden erhielt Josef Kückmann schließlich das Rüstzeug für die Arbeit als Entwicklungshelfer. 1967 führte ihn sein Weg ins indische Nashik, etwa 200 Kilometer nord-östlich von Bombay.

Neun Jahre lang arbeitete er dort mit großer Schaffenskraft und einer Fülle von Ideen und bescherte so der Region Straßen und Dämme, Brunnen, Bäume und grüne Hügel. Alles mit Hilfe der Einheimischen, denn „Hilfe zur Selbsthilfe ist bei der Umsetzung das Wichtigste“, weiß Kückmann.

Weil ihr ältester Sohn das tropische Klima nicht vertrug, zog die Familie zurück nach Münster. Kückmanns Engagement ließ damit aber nicht nach: Viele Jahre war er der Sprecher des 1986 gegründeten ökumenischen Zusammenschlusses christlicher Eine-Welt-Gruppen in Münster. Bis heute engagiert sich der 81-Jährige im Arbeitskreis „Eine Welt & Mission“ der Pfarrei St. Gottfried.


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