Rollstuhltraining im Gertrudenstift

Die Schüler erfuhren im Eigenversuch, wie es ist, immer auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Foto: privat

Greven

Greven. „Das macht Spaß! – Aber immer im Rollstuhl? Das stelle ich mir echt schwer vor!“ Der Pädagogikkurs des 8. Jahrgangs der Gesamtschule Greven hat einmal genauer hingehört und hingespürt, was es heißen kann, wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist.

Vor Kurzem waren sie zu Gast im Alten- und Pflegeheim Gertrudenstift in Greven. Dort haben die Schüler sich von einer Bewohnerin erzählen lassen und nachfragen können, wie sehr sich der Alltag verändert, wenn das selbstständige Gehen nicht (mehr) möglich ist, welche Hürden es gibt, um zum Beispiel in die Stadt zu kommen oder eine Reise zu unternehmen, wo und wie sehr man auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen ist. 

Mit viel Dankbarkeit für all die Menschen um sie herum, die oft so selbstverständlich Hilfestellung geben, kam die Aufforderung bei den Jugendlichen deutlich an: „Schaut nicht weg, wenn ihr jemandem begegnet, der im Rollstuhl sitzt. Traut euch­ und fragt nach, ob Hilfe gewünscht wird!“ Mit einigen Rollstühlen konnten die Schüler auch selbst einmal testen, welche Tücken es haben kann, einen Rollstuhl zu schieben und mit welchen Tricks das Ganze gelingen kann. „Aber wie komme ich denn vom Bett in den Rollstuhl, wenn ich auch nicht mehr stehen kann?“

Schon wurde eine Aufstehhilfe herbeigeholt und durfte getestet werden. Das Rollstuhltraining fand im Rahmen des Projektes SozialGenial statt. Die Schüler sammelten im letzten Schulhalbjahr Erfahrungen in verschiedensten sozialen Einrichtungen, zum Beispiel in Kindergärten, in Ganztagesbereichen der Grundschulen und eben auch im Alten-und Pflegeheim. Diese Praktika wurden unterrichtlich begleitet durch den Austausch untereinander und vertiefende Erarbeitungen.


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