„Botschafter der beruflichen Bildung“

Europässe überreicht (v. l.): Lars Brunsmann, Jana Weßels, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel, Jannik Veerkamp und Ramon Dost. Foto: IHK

Greven

Kreis Steinfurt/Nordwalde. Vier Auszubildende aus dem Kreis Steinfurt nahmen in Münster die Zertifikate „Europass-Mobilitätsnachweis“ entgegen. Die Nachwuchskräfte hatten mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen mehrwöchige Praktika im Ausland absolviert.

„Wir brauchen junge Menschen, die als Botschafter der beruflichen Bildung in die Welt gehen und so auch den Schulabgängern hier zeigen, welche Chancen Ausbildung bietet“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel bei der Übergabe. Den Unternehmen, die ihnen das ermöglichen, konnte er nur gratulieren: „Dadurch machen sie sich attraktiv und sichern sich Vorteile im Wettstreit um gute Schulabsolventen.“ 

Fast 50 Europass-Mobilitätsnachweise überreichte Jaeckel beim IHK-Forum „Aus- und Weiterbildung weltweit“ in Münster. So sehr er sich über die wachsende Zahl der Unternehmen in der Region freute, die ihren Nachwuchs ins Ausland schicken, so viele ungenutzte Möglichkeiten sah er auch. „Der Auslandsaufenthalt muss selbstverständlicher werden, dafür brauchen wir Unternehmen, die vorangehen und zeigen, dass es geht“, unterstrich der IHK-Chef. Auslandsangebote seien ein wirksames Instrument der Fachkräftesicherung. „Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen verleiht das einen Charme, mit dem sie talentierte Nachwuchskräfte gewinnen können.“

Carsten Taudt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung, ergänzte: „Nachwuchskräfte verbessern ihre Sprachkenntnisse, lernen kulturelle Unterschiede kennen und gewinnen Selbstvertrauen. Das stärkt den Azubi, aber auch den Betrieb zum Beispiel für den Kontakt mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern.“

Das bestätigte auch Anne Göpel, Talent-Scout bei der shopware AG in Schöppingen. Göpel, die 2012 als Auszubildende vier Wochen in Irland gearbeitet hatte und heute Nachwuchskräfte zur Weiterqualifizierung nach England und in die Niederlande schickt, berichtete beim IHK-Forum über ihre Erfahrungen und stellte heraus: „Die Ausbildungsbetriebe profitieren von der im Ausland gewachsenen Selbstständigkeit, Souveränität und Flexibilität.“
Unternehmen, die Auszubildende und junge Fachkräfte im Ausland weiterqualifizieren wollen, können sich an die IHK Nord Westfalen wenden.

Die IHK vermittelt Praktikumsplätze sowie Unterkünfte und hilft bei der Nutzung von Fördergeldern und bei der Klärung von Formalitäten. Damit verfolgt sie gemeinsam mit Bundestag und nordrhein-westfälischer Landesregierung das Ziel, dass 2020 zehn Prozent eines Ausbildungsjahrganges zeitweise ins Ausland gehen. Derzeit liegt die Quote bundesweit bei 5,3 Prozent.

Aus dem Kreis Steinfurt erhielten Europass-Mobilitätszertifikate: Jana Weßels aus Ochtrup (Praktikum in Spanien), Ramon Dost aus Horstmar, (Arbeitseinsatz in Schweden), Lars Brunsmann aus Nordwalde (Praktikum in Spanien) und Jannik Veerkamp aus Hopsten (Arbeitseinsatz in Spanien).


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