70 Jahre Kriegsende

Greven

In diesem Jahr jährt sich zum 70. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs. In einer „Woche des Friedens“ wollen alle Nordwalder ein Zeichen setzen.

Kinderchöre aus der Umgebung gestalten am Mittwoch  (6. Mai) um 18 Uhr ein Friedensgebet in der St. Dionysius Kirche. Im Verband der „pueri cantores“, dem weltweiten Zusammenschluss katholischer Kinder- und Jugendchöre, haben diese Friedensgebete eine lange Tradition. Wenn so viele junge Chorsänger zusammenkommen, wird natürlich viel gesungen. Rund einhundert Kinder werden sich zu diesem Anlass in Nordwalde treffen. Die Kinderchöre kommen aus Telgte, Burgsteinfurt, Altenberge, Neuenkirchen, Emsdetten und natürlich aus Nordwalde. Das sind zusammen über hundert singende Kinder. Auch die beiden Grundschulen stellen aus ihren Reihen einige Sänger. Die liturgische Leitung des Friedensgebetes übernimmt Clemens Lübbers, Presse des Verbandes pueri cantores im Bistum Münster.

Vor dem Friedensgebet werden sich die Kinderchöre im St. Augustinus Altenzentrum treffen und dort ein kleines Konzert für die Bewohner gestalten.
Nicht nur die Kinder sind zu diesem gut halbstündigen Gebet eingeladen, auch Erwachsene dürfen natürlich mit den jungen Menschen gemeinsam beten und sich am Gesang der Kinderstimmen freuen.

Am 7. Mai (Donnerstag) findet um 19 Uhr der Friedensabend im Forum der Kardinal-von-Galen Gesamtschule statt.
Am 8. Mai (Freitag) lädt die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) um 19 Uhr zum Friedensbebet auf den Hof Flothmann, Kirchbauerschaft, ein.

Die Firmlinge der katholischen Pfarrgemeinde haben die Abendmesse für den 9. Mai (Samstag, 18 Uhr) in der St. Dionysius Kirche vorbereitet.

Anschießend werden um 19.30 Uhr im Forum der Kardinal-von-Galen Gesamtschule Zeitzeugen von ihren Erfahrungen berichten. Beteiligt sind Gäste aus den Partnergemeinden Amilly und Treuenbrietzen sowie Nordwalder. Zu dieser Veranstaltung werden Eintrittskarten für 5 Euro ausgegeben, Getränke und ein kleiner Imbiss sind inklusive.

Höhepunkt und Abschluss der Woche ist das große Konzert in der St. Dionysius Kirche am 10. Mai (Sonntag) um 16 Uhr, das die Thematik von Krieg und Frieden aufnimmt.
Auf dem Programm stehen „The Armed Man“ von Karl Jenkins, die „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein und „Ein Überlebender aus Warschau“ von Arnold Schönberg. Der eigens für dieses Konzert gebildete Projektchor P11 besteht aus etwa 60 Personen, die aus Nordwalde und den umliegenden Orten kommen, auch die Mädchenkantorei der St. Dionysius Gemeinde wird bei dem Konzert mitwirken. Das Kourionorchester, sicher vielen Nordwaldern durch seine Mitwirkung bei den Aufführungen des Weihnachtsoratoriums und der Schöpfung noch in guter Erinnerung, wird den instrumentalen Part des Konzertes übernehmen. Als Solisten sind der Countertenor Franz Vitzthum (Heidelberg) sowie Arndt Winkelmann als Sprecher zu hören.
Die für die Chorsänger größte Herausforderung in der Vorbereitung waren die „Chichesterpsalms“ von Leonard Bernstein. Fast auf den Tag genau 50 Jahre nach der Uraufführung erklingen sie in der St. Dionysius Kirche. Leonard Bernstein – bekannt als bedeutender Dirigent und Komponist der „West Side Story“ – komponierte das dreiteilige Chorwerk auf hebräische Psalmentexte, für Countertenor, Soloquartett, Chor und Orchester (mit zwei Harfen!). Die „Chichester Psalms“ gelten als Beitrag zur jüdisch-christlichen Ökumene, da die Psalmen zu den bedeutendsten Schriften beider Religionen gehören.

So ist die Wahl der  Komposition des jüdischen Komponisten Bernsteins in der Sprache des jüdischen Volkes auch als Geste der Verständigung an die Menschen zu verstehen, die wohl das größte Leid während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu tragen hatten.

Unter dem Eindruck des Kosovo-Krieges schrieb der englische Komponist Karl Jenkins seine Messe „The Armed Man – A Mass for Peace“, die im Jahr 2000 uraufgeführt wurde. In dem Stück für großes Orchester, Chor und Solisten verbindet Jenkins als musikalische Elemente Militärmusik, traditionelle Kirchenmusik, Pop und Jazz. Das Anliegen der Musik von Karl Jenkins ist es, Militär, Religionen und Gesellschaft zusammenzuführen in dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden.

Vor dem Konzert gibt Prof. Michael Custodis eine kurze Einführung zu den Werken.

Karten zum Preis von 15 Euro erhalten Sie bei „buch und mehr“. Restkarten, soweit vorhanden, gibt es an der Tageskasse für 20 Euro.


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