Schüler besuchten Villa ten Hompel

Die Schüler an der Villa. Foto: privat

Greven

Greven. Aufgrund einer Unterrichtseinheit im Fach Gesellschaftslehre besuchten Schüler des neunten Jahrgangs der Nelson Mandela-Gesamtschule Greven vor kurzem die Villa ten Hompel in Münster.

Früh am Morgen trafen sich die Klassen am Bahnhof und fuhren dann in Begleitung des Geschichtslehrers Roland Hericks nach Münster. Die Villa wurde 1924 von dem deutschen Industriellen und Politiker Rudolf ten Hompel erbaut und als Wohnsitz für sich und seine Familie genutzt. Aus finanziellen Gründen musste er diese jedoch Anfang der 1930er Jahre verkaufen. Von da an wurde die Villa als „deutsche Dienststelle“ genutzt. Sie war ein Dienstsitz der Ordnungspolizei im Dritten Reich.

Von dort aus wurden unter anderem Wachmannschaften für Deportationen organisiert. Heute ist sie ein Museum, welches viele Originale aus dem zweiten Weltkrieg ausstellt. Besonders interessant waren für die Schüler die persönlichen Briefe der Zeitzeugen. Beeindruckend waren die Tondokumente, die sie sich anhören konnten und die Fotos zu den einzelnen Schicksalen. Weiter blieben die bildhafte Gegenüberstellung von Opferzahlen und verurteilten Mitgliedern der Ordnungspolizei in Erinnerung. Ein weiterer Schwerpunkt in der Gedenkstätte ist unter anderem die Nachkriegszeit, als sich dort die Behörde für Wiedergutmachung der NS-Verbrechen befand. Hier konnten sich betroffene Personen melden. Die entscheidende Frage war aber: „Können die grausamen Erlebnisse der betroffenen Menschen überhaupt finanziell entschädigt werden?“

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Tag informativ und beeindruckend war. Der Besuch der Villa ten Hompel hat allen Schülern gut gefallen und sie sehr nachdenklich gestimmt.


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