Zweisprachigkeit beim Bilderbuchkino in Greven

Freuen sich gemeinsam mit den jungen Vorleserinnen und Vorlesern sowie den Lehrkräften Dr. Hala El-Deken, Agnieszka Moczulska, Cetin Sabah und Vladimir Gutjahr über die gelungene Veranstaltung des Mehrsprachigen Bilderbuchkinos in Greven: (Hintere Reihe) Christina Metahri (KI, links), Melanie Gerke (KI, rechts) und Lilli Schmidt (Leiterin des KI, 3. von rechts) sowie Andreas Henke (stellvertretender Schulleiter des Städtischen Gymnasiums Augustinianum, 4. von rechts). Foto: Kreis Steinfurt

Greven

Kreis Steinfurt. Ein Kinobesuch auf Deutsch, Polnisch, Russisch, Türkisch und Arabisch? Dieses mehrsprachige Projekt des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Steinfurt hat nun im Städtischen Gymnasium Augustinianum in Greven stattgefunden.

Im Mittelpunkt standen rund 60 Schülerinnen und Schüler des herkunftssprachlichen Unterrichts aus Greven und Nordwalde. Sie lasen Bilderbücher im Wechsel in ihrer Familiensprache und auf Deutsch vor. Wie im Kino verfolgte das Publikum die Bilder der Bücher über eine große Leinwand. 

„Meine Oma – sie kann nur Polnisch – ist besonders stolz auf mich, dass ich in beiden Sprachen schon so gut lesen kann“, erzählt die junge Vorleserin Oliwia. Ebenso wie alle anderen zweisprachig aufwachsenden Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 10 im Kreis Steinfurt hat sie die Möglichkeit, am herkunftssprachlichen Unterricht teilzunehmen. Dieser wird auf Arabisch, Albanisch, Polnisch, Portugiesisch, Türkisch und Russisch angeboten.

Die Lehrkräfte, Dr. Hala El-Deken, Agnieszka Moczulska, Cetin Sabah und Vladimir Gutjahr, hatten zuvor im Unterricht die Bücher „Der Ostermann“, „Der Regenbogenfisch“ und „Wie Papa“ mit ihren Schützlingen zweisprachig vorbereitet. Sie sind vom pädagogischen Konzept des mehrsprachigen Bilderbuchkinos, das das KI im Schuljahr 2018/2019 kreisweit initiierte, begeistert: „Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit sieht, was diese Kinder alles können“, sagt die Lehrerin des herkunftssprachlichen Unterrichts in Polnisch, Agnieszka Moczulska

Ziel des KI ist es, mit dem Bilderbuchkino die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wertzuschätzen und insbesondere deren bilinguale Lesekompetenz zu fördern: „Eine gute Sprachkompetenz in der Familiensprache kann sich auch positiv auf den Erwerb der deutschen Sprache auswirken“, so Christina Metahri vom Kommunalen Integrationszentrum. Barbara Becker, Generalistin für Integration des Schulamtes für den Kreis Steinfurt, betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass die Familiensprache der Schülerinnen und Schüler ein großer Schatz sei, der im herkunftssprachlichen Unterricht gefördert werde.
Beim Bilderbuchkino wurde dieses Mal auch die Sprachkompetenz des Publikums getestet. Für das von den Schülerinnen und Schülern vorgetragene Buch hatte das KI ein dreisprachiges Leserätsel vorbereitet. Aus den richtigen Antworten wurden drei Sprachexpertinnen und Sprachexperten mit einem kleinen Geschenk belohnt.

Über die erneut große Resonanz freute sich die Leiterin des KI, Lilli Schmidt: „An den bisherigen vier Veranstaltungen im Kreis Steinfurt haben bereits über 180 Schülerinnen und Schüler des herkunftssprachlichen Unterrichts teilgenommen. Über 350 Eltern, Großeltern, Geschwister und Pädagoginnen und Pädagogen konnten das mehrsprachige Bilderbuchkino schon erleben.“

Weitere Präsentationen dieses Erfolgskonzepts im Kreis Steinfurt sind geplant. Weitere Informationen gibt es bei Christina Metahri unter der Rufnummer 02551 / 69–27 42 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


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