Portale und Bestandserhaltung

Greven

Greven. Die digitale Welt ruft – und das Stadtarchiv Greven nimmt seine Rolle als historischer Dienstleister ernst.

 

So ist es seit Kurzem mit seiner Beständeübersicht, den enthaltenen Online-Findbüchern und den bereits digitalisierten Archivalien nicht nur im Archivportal NRW (www.archive.nrw.de), sondern auch im Archivportal-D (www.archivportal-d.de) vertreten. Dort finden sich gebündelt Informationen aus deutschen Archiven. „Nur die Schätze der Archive, die sich gemeinsam im Internet präsentieren, werden auch gefunden“, da ist sich Stadtarchivar Dr. Stefan Schröder sicher und hat auch gleich die nächste positive Nachricht: „Durch die Teilnahme am deutschlandweiten Archivportal sind wir automatisch auch auf europäischer Ebene vertreten. So ist dafür gesorgt, dass auswärtige Interessierte auf das Stadtarchiv und seine Archivalien aufmerksam werden.“ Das Archivportal Europa ist unter www.archivesportaleurope.net zu finden und wird von der Europäischen Kommission der EU unterstützt.

Bei allem Fortschritt kommt es letzten Endes aber darauf an, dass Interessierte Informationen aus dem Stadtarchiv Greven nutzen. „Für die Forschung, ob Wissenschaft oder Heimat- und Familiengeschichte, ist eine Prüfung der Originalquellen unverzichtbar“, fügt Stadtarchivarin Angelika Haves hinzu. Und da steht vielfach immer noch der klassische Gang ins Archiv an. Auch hier ist das Stadtarchiv Greven mit seinen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag 8.30 bis 12.30, Donnerstag auch 14 bis 18 Uhr) gut aufgestellt.

Doch die Archivalien aus Papier benötigen Maßnahmen zur Bestandserhaltung, damit sie dauerhaft nutzbar bleiben. Seit 2007 widmet sich das Stadtarchiv in jährlichen Etappen der Massenentsäuerung von Akten. Nun liegen nach neun Jahren Arbeit die Akten des Bestandes B komplett entsäuert für die Benutzung bereit. Sie wurden im Rahmen der Landesinitiative Substanzerhalt mit Hilfe des LWL-Archivamtes und mit 70-prozentiger finanzieller Förderung des Landes NRW bearbeitet. Vor Kurzem kam die letzte Charge der Akten ins Stadtarchiv Greven zurück. Damit wurden insgesamt knapp 3.000 der 3.164 Verzeichnungseinheiten dieses Bestandes bearbeitet, die allein rund 40 Regalmeter im Magazin beanspruchen.

„Bestandserhaltung ist eine Daueraufgabe“, erklärt das Team des Stadtarchivs Greven. „Wir sind froh, dass mit der Landesförderung, aber auch mit dem kontinuierlichen finanziellen Einsatz der Stadt Greven, ein wichtiger Schritt zum Erhalt des schriftlichen Kulturerbes unserer Stadt getan werden konnte.“ Doch bei der Bestandserhaltung ist dies nur ein erster Meilenstein für das Stadtarchiv. Im nächsten Jahr wird diese Aufgabe mit der Entsäuerung der häufig genutzten Personenstandsregis­ter fortgeführt.


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