Der neue Vorstand der Schulpflegschaft stellt sich vor

Greven

Greven. Mit Beginn des neuen Schuljahres hat die Elternschaft ihren Vorstand gewählt. Die gewählten Vertreter möchten sich mit einem in der Schule durchgeführten Interview vorstellen:

Edith Ahlert, Rita Schulze Höping Pellengahr, Brigitte Silling und Ulrich Gausling – Sie sind die gewählten Elternvertreter der Gesamtschule. Was hat Sie dazu bewogen, sich zur Wahl aufstellen zu lassen?
„Für uns ist die Möglichkeit der Mitarbeit und der Gestaltung einer Schule im Aufbau im Besonderen reizvoll. Die Entwicklung eines Konzepts zur Leitbildentwicklung, Fragen im Zusammenhang mit der Neugründung der Schülerfirma oder aber die Ausarbeitung eines Programms für die sozialen Projekttage sind nur einige Projekte, für die wir uns einsetzen wollen. Und uns ist diese Arbeit wichtig, weil wir für unsere Kinder und im Sinne unserer Kinder mit entscheiden und unsere Wünsche, Vorstellungen und Anregungen direkt mit der Schulleitung besprechen können. Unser Ziel ist es dabei, dass die Schülerinnen und Schüler eine lebendige Schule erleben, in einer tollen Gemeinschaft von Kindern, Lehrern und Eltern.“

Welche Gründe waren für Sie ausschlaggebend, Ihre Kinder an der Gesamtschule anzumelden?
„Angesprochen hat uns das Gesamtkonzept der Gesamtschule. Eben keine frühzeitige Differenzierung,  sondern längeres gemeinsames Lernen und geringerer Leistungsdruck durch G9, also ein Jahr mehr bis zum Abitur. Hinzu kommen neue, innovative Konzepte der Unterrichtsgestaltung, wie beispielsweise das Favorisieren kooperativer Lernmethoden oder aber das Lernbüro mit dem Focus auf selbstbestimmtem Lernen. Nicht zu vergessen die Akzentuierung der Förderung von leistungsstarken- und schwächeren Kindern in leistungsbezogenen Kursen und dem Schwerpunkt des praxisorientierten Lernens, wie beispielsweise das intensive Experimentieren in den Naturwissenschaften.“

Gesamtschulen ermöglichen eine qualifizierte Vorbereitung nicht nur auf einen Schulabschluss – wie bewerten Sie das?
„Ein großer Vorteil der Gesamtschule ist, dass alle Abschlüsse ohne Schulwechsel  erreicht werden können und die Nutzung individueller Fördermöglichkeiten die Kinder befähigt, den bestmöglichen Abschluss zu schaffen. Für besonders lernfreudige gibt es  zum Beispiel das tendenziell wissenschaftlich orientierte Forder-Förder Projekt.“

Im Zentrum der Bildungsdiskussion steht die Forderung, den gesamten jungen Menschen in seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern. Sehen Sie dieses Postulat in der Gesamtschule verwirklicht?
„Nach unserer Einschätzung bietet die Gesamtschule viele Möglichkeiten, um die SchülerInnen entsprechend ihrer Interessen und Neigungen zu unterstützen, wie bei den Wahlpflichtfächern ab Klasse 6, also die zweite Fremdsprache Spanisch oder Niederländisch, Naturwissenschaften, Darstellen und Gestalten oder die Arbeitslehre mit den Anteilen Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft. In der Jahrgangsstufe 8 können die Schüler nochmal ein Ergänzungsfach wählen, wie beispielsweise Latein, Pädagogik oder Informatik. Nicht zu vergessen ist die Profilbildung im Bereich Musik. Im AG-Bereich können sie unter rund zwanzig Angeboten auswählen, sei es nun die Naturwerkstatt, Kanufahren, die Bienen AG oder  das Zirkusprojekt. Insgesamt bildet die Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen eine Säule unserer Schule. (...) Weitere Beispiele für die Erweiterung der sozialen Kompetenzen sind natürlich die Streitschlichterausbildung, das für das nächste Jahr anberaumte Sommerlager mit integrierter Jugendleiterausbildung und unsere Junior Manager, die sich in den Ferien in Berlin trafen. Und nicht zu vergessen die sozialen Projekttage zu Beginn der Klasse 5, die weiterführend für zwei Jahre in einem Sozialtraining münden, durchgeführt in Kooperation mit den Jugendhilfeeinrichtungen Grevens und wohl einzigartig in unserer Schullandschaft.“

Die Kinder und Jugendlichen verbringen einen langen Tag in der Ganztagsschule. Sind die Strukturierung des Schulalltages und insbesondere die Mittagspausengestaltung angemessen?
„Das war für uns ganz persönlich eine große Sorge, die sich aber als völlig unbegründet erwiesen hat. So beginnt der Schulalltag zumeist mit einer Lernbüro Stunde. Sie ist an unserer Ganztagsschule eine Art betreute Hausaufgabensituation, bei der die Prinzipien des selbstgesteuerten Lernens im Mittelpunkt der Methodik stehen. Für die Mittagspause gibt es in der Mensa ein abwechslungsreiches Buffet, in der Pausenhalle kann vom Kicker über Billiard, dem Waveboard und den Stelzen sowie natürlich den Gesellschaftsspielen einiges gespielt und geübt werden. In der Rönnehalle gibt es Sportangebote und wer es ganz ruhig möchte, geht in die Entspannungsoase.“

Würden Sie Grundschuleltern die Gesamtschule als Schulform weiterempfehlen?
„Ja.“

Haben Sie Wünsche, Ziele oder aber Anregungen im Zusammenhang mit ihren neuen Aufgaben?
„Von der Stadt Greven wünschen wir uns in erster Linie eine konsequente Einhaltung der Termine bezüglich des Neu- und Umbaus unserer Schule. Begrüßen würden wir die Erweiterung des freizeitorientierten Angebots und die Erstellung von Räumlichkeiten, die das selbstgesteuerte Lernen unterstützen. Und schlussendlich wünschen wir uns weiterhin eine so gute, konstruktive und innovative Zusammenarbeit mit der Schulleitung und dem ganzen Team der Lehrer wie bisher.“


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