Starkes Trio in Sachen Naturwissenschaft

Jan Kruse, Jessica Kirchner und Hannah Boß mit ihrer Lehrerin Monika Sieger (2.v.l.) haben als Team viel Spaß an wissenschaftlicher Arbeit. Foto: Benedikt Faber

Greven

Greven. Seit einigen Jahren schon treffen am Gymnasium Augustinianum talentierte junge Naturwissenschaftler auf Lehrkräfte, die neben breitem Fachwissen Motivation vermitteln, sich an regionalen und überregionalen Wettbewerben zu beteiligen.

 

Jan Kruse ist einer der bekanntesten Vertreter dieser Generation, der es von Ibbenbüren bis Indien bereits auf diverse Siegertreppchen geschafft hat. Mit Jessica Kirchner und Hannah Boß haben zuletzt zwei Mitschülerinnen von Jan in besonderer Weise bei Wettbewerben auf Bundesebene auf sich aufmerksam gemacht. Alle drei sind Mitglieder der von Monika Sieger betreuten AG „Jugend forscht“, ein äußerst nettes Team, das sich wöchentlich trifft und neben ambitionierten Forschungsprojekten viel Spaß miteinander hat.

Jessica Kirchner war 2015 eine der erfolgreichen Teilnehmerinnen der ersten Bundesrunde der „Internationalen Biologie Olympiade“ (IBO). Es ging für sie darum, biologische Fragestellungen weit über den Schulstoff hinaus zu bearbeiten, was ihr augenscheinlich herausragend gut gelungen ist: Jessica hat bundesweit einen der ersten Plätze belegt. Die nächste Runde findet in diesen Tagen statt.

Hannah Boß ist eine der Jüngeren im Kreis der schulischen Naturwissenschaftler. Ihr Einsatzfeld war 2015 das Bundesfinale der „Internationalen Junior Science Olympiade“ (IJSO). Dies ist ein naturwissenschaftlicher Wettbewerb, an dem sich jedes Jahr etwa 4.000 Schülerinnen und Schüler bis 15 Jahre aus Deutschland beteiligen. Nach einer ersten zweimonatigen Aufgabenrunde wurde das Teilnehmerfeld auf gut 500 reduziert, in der nächsten Runde folgte die Bewältigung einer anspruchsvollen Klausur. Die erfolgreichsten 45 Teilnehmer wurden im Oktober zum einwöchigen Bundesfinale nach Kiel eingeladen, wo experimentelle und theoretische Einzelwettbewerbe warteten. Hannah hat zwar die Internationale Olympiade in Südkorea verpasst, finishte jedoch als eine von nur drei Vertretern aus NRW mit einem ausgezeichneten 23. Platz.

Jan Kruse widmete sich die letzten zwei Jahre den Flechten – also unauffälligen Lebewesen etwa auf Hausdächern oder Baumrinden. Als symbiontische Lebensform zwischen Algen und Pilzen reagieren sie besonders empfindlich auf Luftschadstoffe, sodass ihr Artenspektrum eine Aussage über die Luftgüte an dem entsprechenden Ort erlaubt. Für diese Bestimmung müssen diese Lebewesen genau kartiert werden und die erhobenen Daten statistisch ausgewertet werden. Jan ist für eben diese Studien jetzt in der Aula der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit dem zweiten Platz des diesjährigen Hans-Riegel-Fachpreises im Bereich Biologie ausgezeichnet worden.


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