Die totale Freiheit

In „Die Netzwelt“ brilliert Christian Kohlund (bekannt aus der Schwarzwaldklinik) als perfider Geschäftsmann. Foto: Renate Wichers

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Am Samstag (3. Februar) locken die Hamburger Kammerspiele, allen voran Hauptdarsteller Christian Kohlund, ins Bürgerhaus Ibbenbüren. Auf Einladung des Fachdienstes VHS und Kultur werden ab 20 Uhr die sechs Darstellenden den Traum von der totalen Freiheit präsentieren: The Nether, eine technisch optimierte Version des heutigen Internets, lockt mit unbegrenzten Möglichkeiten – eine virtuelle Welt, echter als die Wirklichkeit, in der die Kunden unter fremden Identitäten ihre geheimsten Wünsche wahr werden lassen können.

Die junge Ermittlerin Morris nimmt das Hideaway unter die Lupe – ein virtueller Club, der betrieben wird von dem Geschäftsmann Sims und ihr offenbaren sich auch die Abgründe hinter der Fassade der perfekten Simulation: Im Hide­away floriert das Geschäft mit des Menschen dunkelsten Phantasien, mit Sex und Gewalt. Morris schickt den verdeckten Ermittler Woodnut ins Hideaway und betritt mit ihren Untersuchungen absolut Neuland.

Denn die Phantasien, die Sims seine Kunden ausleben lässt, sind eigentlich keine Verbrechen, beruhen sie doch auf dem Einverständnis aller Beteiligten und bleiben ohne Konsequenzen in der realen Welt. Und auch ihr Spitzel Woodnut gerät immer tiefer in die nebulösen Machenschaften von The Nether: Als er der neunjährigen Iris begegnet, eines von Sims digitalen Geschöpfen, ist er fest entschlossen, das Mädchen aus dem Bannkreis seines geliebten Schöpfers zu befreien – mit fatalen Folgen. „Die Netzwelt“, das preisgekrönte Stück von Jennifer Haley, ist ein packendes Stück über Technologie und menschliches Begehren im anbrechenden virtuellen Zeitalter. Die Fragen, die es stellt, zielen unmittelbar auf die Fundamente unseres Rechts: Wessen Gesetz gilt im Internet?

Wie real ist die virtuelle Welt? Was hat Vorrang: das Recht auf Privatsphäre oder die Notwendigkeit der Überwachung? An welchem Punkt wird aus der Kontrolle der intimsten Vorlieben Zensur? Das Ergebnis ist ein fesselnder Krimi, der alle moralischen Gewissheiten auf den Prüfstand stellt und ein verstörender Blick in eine Zukunft, die längst begonnen hat.

Tickets zum Preis von 20 bis 26 Euro im Vorverkauf gibt es bei der Tourist-Information Ibbenbüren, bei der Schauburg Ibbenbüren sowie bei sämtlichen ProTicket-Vorverkaufsstellen und online unter www.proticket.de. Zudem gibt es an der Abendkasse Restkarten zu erwerben.


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