Energiesprechtag: Solarwärmeanlagen im Fokus

Energieberater Wolfgang Baans. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Besitzer von mehr als 1.800 Solarwärmeanlagen in der Region hat die Verbraucherzentrale NRW bisher zur Optimierung ihrer Anlagen beraten – viele von ihnen auch in Ibbenbüren.

Die Ergebnisse des Energieberatungsangebotes zeigen allerdings, dass das Potenzial der Gerätetechnik in den verwirklichten Gesamtanlagen oftmals unnötig vertan wird. Weswegen die Optimierung von Solarwärmeanlagen beim nächsten Energiesprechtag der Verbraucherzentrale NRW im Rathaus Ibbenbüren Thema sein wird. Der Energiesprechtag findet am Mittwoch (25. April) von 14 bis 18 Uhr im Rathaus Ibbenbüren statt. Wolfgang 

Baans, Energieberater der Verbraucherzentrale, will dann interessierten Bürgern aufzeigen, was in Sachen Solarwärme zu beachten ist.

Besonders auffällig ist, dass die Effizienz bei über 65 Prozent der thermischen Solaranlagen nicht mit den vorhandenen Einrichtungen überprüft werden kann, da kein Wärmemengenzähler eingebaut wurde. Die Untersuchung zeigt weiter, dass es bei knapp der Hälfte der Anlagen Probleme oder frühere Reparaturen gab – und sieben Prozent gar nicht funktionieren. Für 58 Prozent der Anlagen liegen keine Dokumentationsunterlagen vor, wodurch die nachträgliche Optimierung selbst für einen Fachmann schwierig wird.

Fast zwei Drittel der Anlagenbesitzer haben keinen Wartungsvertrag abgeschlossen, was dazu beiträgt, dass Störungen oder Totalausfälle der Anlage lange unbemerkt bleiben. Auffällig ist außerdem, dass Schwerkraftbremsen nicht funktionieren und die dadurch entstehenden Fehlzirkulationen den Solarertrag zu großen Teilen vernichten. Darüber hinaus genügt die Mehrzahl der Anlagen nicht den gesetzlichen Anforderungen an die Dämmung von Leitungen und Armaturen. Fazit: Nachzubessern gäbe – und gibt es vieles.

„Den Besitzern thermischer Solaranlagen“, macht Energiefachmann Baans deutlich, „ist dringend zu raten, die Solaranlage als Gesamtsystem prüfen und eventuell optimieren zu lassen. Dabei ist sinnvollerweise auch das regelungstechnische Zusammenspiel mit der Heizung zu überprüfen.“ Hierfür bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW das geförderte Beratungsangebot „Solarwärme-Check“ zum Preis von 40 Euro an. Die Berater der Energieberatung informieren dabei anbieterunabhängig und individuell. Zusätzlich sollten Dokumentationsunterlagen vom Hersteller angefordert und ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden. „Bei Neuanlagen“, führt Baans weiter aus, „sollte eine Überprüfung der Effizienz unbedingt während der Gewährleistungsfrist erfolgen.“

Wer eine Beratung zur Optimierung seiner Solarwärmeanlage wünscht, kann sich an die anbieterunabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW im Rathaus Ibbenbüren wenden. Ein mindestens 30 Minuten umfassendes Gespräch mit Energiefachmann Wolfgang Baans kann im Vorfeld des Energiesprechtages vereinbart werden, entweder telefonisch unter der städtischen Servicenummer 05451 / 931-999 oder aber auch alternativ unter der Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Eine Voranmeldung ist notwendig. Ein Teilnahmewunsch im Solarwärme-Check kann ebenfalls hier angemeldet werden.

Da die Beratung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, kostet ein Termin beim Energiesprechtag lediglich 5 Euro je halber Stunde. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis ist die Beratung kostenfrei.


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