Stadtbücherei überzeugt Landesregierung mit Projekten

Den Plan parat: Stadtbücherei-Leiterin Dagmar Schnittker ist zufrieden – die neuen Ansätze der Bibliothek konnten in Düsseldorf punkten. Es werden Fördermittel fließen. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Wer sich als Einrichtung bei Land oder Bund um Fördermittel für sein Vorhaben bewirbt, kann sich auf finanzielle Unterstützung freuen. Vorausgesetzt natürlich, sein Projekt wird in Düsseldorf oder Berlin für förderwürdig befunden. So gesehen hat die Stadtbücherei Ibbenbüren etwas doppelt gut und richtig gemacht.

Sie erhielt nämlich just aus der Landeshauptstadt die Bewilligungen zur Unterstützung gleich zweier zukunftsträchtiger Vorhaben. Dagmar Schnittkers Blick hat sich auf den Grundriss der Stadtbücherei Ibbenbüren geheftet. Ihre Augen gehen prüfend über die Zeichnung.

Außerdem vor ihr auf dem Bürotisch: die positive Nachricht aus Düsseldorf, dass die Landesregierung mit 131.490 Euro die Einführung eines RFID-Systems fördern wird. Hinter dem kryptischen Kürzel verbirgt sich Technik, die künftig die Selbstverbuchung von Medien durch den Kunden ebenso ermöglichen wird wie eine Rückgabe von Ausgeliehenem außerhalb der Bücherei-Öffnungszeiten. Die Einrichtung des Systems wird einhergehen mit ein paar baulichen Änderungen in den Räumlichkeiten der Bibliothek, für die entsprechenden Terminals. Deswegen Schnittkers prüfender, aber auch freudiger Blick auf die Grundrisszeichnung.

Mit dem Bescheid aus der Landeshauptstadt steht die Finanzierung, und das Projekt kann verwirklicht werden. Rund 300.000 Euro Volumen umfasst die gesamte RFID-Einführung. 60 Prozent Eigenanteil verbleiben bei der Stadt Ibbenbüren. Die Förderung der Landesregierung erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren. Mit dem Zuschuss will Düsseldorf Initiativen öffentlicher Bibliotheken fördern, die der Modernisierung und der Steigerung der Attraktivität dienen. Ibbenbüren konnte überzeugen und ist dabei.

„Größere Bibliotheken wie in Münster arbeiten bereits mit RFID-Technik, viele kleinere aber noch nicht“, erläutert Stadtbücherei-Leiterin Dagmar Schnittker. Bei der Umsetzung mit im Boot ist ein Facharchitektur-Büro. Es wird viel an Arbeit anfallen. So bedingt die Umstellung des Systems auch eine Neuetikettierung aller in der Stadtbücherei Ibbenbüren vorhandener Medien. Sprich: von Büchern, CDs, Filmen, Spielen aller Art. Das sind immerhin aktuell 47.340 Stück.
„Nicht zuletzt die Erreichbarkeit außerhalb der Öffnungszeiten wird Kunden entgegenkommen“, ist sich Schnittker sicher. Für die Selbstrückgabe ausgeliehener Medien soll künftig ein Apparat im Foyer des Kulturhauses Ibbenbüren zur Verfügung stehen. „Insgesamt“, so die Büchereileiterin, „wird vieles einfacher.“

Nicht nur, was RFID-Technik angeht, stellt sich die Stadtbücherei Ibbenbüren für die Zukunft auf. Als weiteres Vorhaben hat sie bei der nordrhein-westfälischen Landesregierung die Entwicklung einer Bibliotheksstrategie 2019-2024 zur Förderung angemeldet – und auch hierfür jetzt eine Förderbewilligung aus Düsseldorf in den Briefkasten bekommen. 6.000 Euro für zwei Jahre werden fließen. Der Förderkreis Viel-Seitig der Stadtbücherei schießt weitere 2.000 Euro dazu. Noch einmal 2.000 Euro kommen von der Stadt Ibbenbüren. Summa summarum sind somit 10.000 Euro im Topf, um strategisch angelegt zu werden.

Wie ist die Stadtbücherei Ibbenbüren aufgestellt? Wohin soll es gehen? Was soll im Zeichen des demografischen Wandels und der Erschließung neuer Zielgruppen angegangen werden? Um diese und weitere Aspekte wird sich die Strategie des Medienzentrums an der Oststraße drehen. Hierbei wollen Schnittker und ihr Team es aber beileibe nicht bloß theoretisch halten. Eine Fachtagung ist ebenso vorgesehen wie die Exkursion zu anderen, als beispielhaft ausgezeichneten Best-Bibliotheken.


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