SommerLeseClub bot viele neue Wege zur Literatur

Viele neue Erfahrungen und Überraschungen: Dagmar Schnittker mit einer kleinen Auswahl der Logbücher aus dem SommerLeseClub 2018. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Gerade ist sie dabei, sich durch einen wahren Stapel von prallen, häufig bunten Heften zu arbeiten. Dagmar Schnittker muss so manches Mal schmunzeln, was es in den Logbüchern des diesjährigen SommerLeseClubs (SLC) in der Stadtbücherei Ibbenbüren alles zu entdecken gibt.

Die Dokumente der Lesefreude vor allem junger Büchereinutzer sind von den SLC-Teilnehmern pünktlich zum 1. September abgegeben worden. Momentan läuft die Auswertung. Viel Lektüre für Bibliotheksleiterin Schnittker.

Zeit somit auch für eine Rückschau und Bilanz. Schließlich ist in diesem Jahr ziemlich viel Neues im SommerLeseClub gelaufen. Es war ein Jahr der Debüts und Premieren. Denn die Stadtbücherei Ibbenbüren war wegen ihrer Innovations- und Experimentierfreude und aufgrund ihrer Vorreiterrolle beim Thema Makerspace vom Kultursekretariat NRW als Ausrichter dazu auserkoren worden, ein Pilotprojekt mit erweitertem Programm für den SommerLeseClub zu anzuschieben.
Also, auf geht’s! „Schon die Teilnehmerzahl war in diesem Jahr größer“, beginnt Dagmar Schnittker den Abriss von Erfahrungen und Auffälligkeiten des SommerLeseClubs mit mehr im Angebot. In Zahlen: 2017 nahmen 140 Mädchen und Jungen teil – in diesem Jahr gab es 180 Anmeldungen. Wegen der geänderten Teilnahmebedingungen waren diesmal auch Erwachsene eingeladen.

Die größte Überraschung für Schnittker? „Die Ergebnisse aus den Workshops“, antwortet sie prompt. Nicht zuletzt die Resultate des Miniaturbilder-Angebotes, in dem mit Minifiguren Szenen dargestellt werden konnten, haben sie schier verblüfft. „Geschichten erzählen, verschiedene Perspektiven einnehmen – auf diese Weise lief hierbei die Heranführung an Literatur“, führt Dagmar Schnittker aus. Ebenso qualitativ hochkarätig war das, was die Teilnehmer am Ende eines Workshops zum Buchbinden ablieferten. „Das lief mit einer Originalvorlage und professionell“, erklärt die Büchereileiterin. Erlebnis für die SLC-Fans: Sie konnten in die Geschichte des Buchbindens eintauchen – und selbst kreativ sein.
Darüber hinaus von ihr als Auffälligkeiten verbucht: 80 Prozent der Lesenachweise wurden online getätigt. „Das ist ein deutlicher Trend“, hält die Leiterin des Medienzentrums an der Oststraße fest. Und: „Es haben nicht nur ,Leseexperten‘ am SommerLeseClub teilgenommen, sondern auch Kinder und Familien, die ich bislang noch nicht in der Stadtbücherei gesehen habe. Es gab in diesem Jahr mehr Neue als bisher. Das ist schön.“

Im Laufe des Septembers und Oktobers werden die an dem Pilotprojekt teilnehmenden Bibliotheken nun abgleichen, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Sie werden schauen, welche der jeweiligen neuen Angebote auf andere Büchereien übertragbar sein können, je nach Größe, Personalausstattung oder anderen Faktoren. So viel steht hierbei jetzt schon fest: Für Ibbenbüren wird Dagmar Schnittker, was spannende Erfahrungen betrifft, aus dem Vollen schöpfen können.

Die SLC-Aktiven können sich derweil auf die große Finale-Party freuen: Am Freitag (21. September) steht im Bürgerhaus Ibbenbüren um 16 Uhr eine große Abschlussgala mit Preisverleihung auf dem Plan. Keine Frage: Es wird eine Menge zu feiern geben.


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