Neues Register wirft viele Fragen auf

„Das ist ein richtiger Ansturm“: Ibbenbürens Umweltschutzbeauftragter Hans-Josef Schulte hat viele Nachfragen zum neuen Marktstammdatenregister bekommen. Foto: Stadt Ibbenbüren / Lore Schürmann

Ibbenbüren

Ibbenbüren. „Nein“, sagt Ibbenbürens städtischer Umweltschutzbeauftragter Hans-Josef Schulte, mit einer solchen Nachfrage habe man nicht gerechnet. „Nicht in dieser starken Form, denn das ist tatsächlich ein richtiger Ansturm“, bekräftigt er. Was da dermaßen stürmt?

Die Verbraucherzentrale NRW hatte als Thema für den nächsten Energiesprechtag im Rathaus Ibbenbüren am heutigen Mittwoch (20. Februar9 das neue Marktstammdatenregis­ter für Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke und Batteriespeicher auf den Plan gesetzt.

Die Reglements dieses neuen Registers haben bei vielen Besitzern entsprechender Anlagen viele Fragen hinterlassen. „Es herrscht Verunsicherung“, weiß Schulte. Effekt: Der Energiesprechtag war im Handumdrehen ausgebucht. Auch ein eilig anberaumter zusätzlicher Beratungstermin am kommenden Mittwoch (27. Februar) lief zügig voll. Jetzt hat die Verbraucherzentrale für Ibbenbüren weitere Sondertermine zum Thema angesetzt – am Mittwoch, 20. März, und Mittwoch, 3. April, zwischen 14 und 18 Uhr. Die regulären Energiesprechtage sind bis dahin vollständig belegt. Auch für den neuerlichen Zusatztermin liegen erste Anmeldungen bereits vor.

Eine Terminreservierung für den 20. März und 3. April ist telefonisch unter der städtischen Servicenummer 05451 / 931-999 oder aber alternativ unter der Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich. Eine Voranmeldung ist aus organisatorischen Gründen in jedem Fall notwendig.

„Um Entlastung zu schaffen, werden zudem aktuell weitere Termine in den anderen Beratungsstützpunkten der Region organisiert“, erklärt Hans-Josef Schulte.

So besteht für Einwohner Hörs­tels und umliegender Kommunen eine zusätzliche Beratungsmöglichkeit am Freitag, 1. März. Die Koordinierung liegt hier in den Händen der Klimaschutzbeauftragten der Stadt Hörstel, Sandra Osows­ki. Eine Anmeldung für den Hörsteler Sondertermin ist unter der Telefonnummer 05454 / 911164 möglich. Mit der kürzlich erfolgten Einführung des sogenannten Marktstammdatenregisters (www.marktstammdatenregister.de) müssen sich alle Betreiber dezentraler Stromerzeugungsanlagen in Deutschland neu eintragen. Bereits laufende Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke sind zwar schon beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur gemeldet; trotzdem ist eine zusätzliche Erfassung im Marktstammdatenregister obligatorisch. Wer seine Anlage nicht online registriert, verliert den Anspruch auf die EEG-Vergütung für seinen Strom. Anlagen, die keine Vergütung erhalten, müssen ebenfalls eingetragen werden – sonst kann ihren Besitzern ein Bußgeld drohen.

„Die Registrierung einer Photovoltaikanlage im Marktstammdatenregister ist für Ungeübte mit einem Zeitaufwand von zirka 30 Minuten verbunden“, weiß Hans-Josef Schulte. „Von manchen Anrufern habe ich auch schon gehört, dass sie die Registrierung ihrer Anlage nicht erfolgreich abschließen konnten und deshalb Hilfe von der Energieberatung der Verbraucherzentrale benötigen.“ Allein, eine Anlagenregistrierung für Verbraucher und Betreiber darf auch der Berater der Verbraucherzentrale, der die Energiesprechtage im Ibbenbürener Rathaus abhält, nicht vornehmen. Seine Aufgabe ist das, was seine Bezeichnung umreißt: Er berät, gibt Tipps und Hinweise, leis­tet Hilfestellung durch Information.

Das Marktstammdatenregister bündelt zahlreiche Informationen zum Strommarkt erstmals in einer großen Datenbank. Die Einträge privater Verbraucher machen nur einen Teil aus. Große Stromerzeuger, Netzbetreiber, Stromlieferanten und andere Marktteilnehmer sind ebenfalls gehalten, ihre Daten einzupflegen. Das soll eine bessere Grundlage unter anderem für politische Planungen der Energiewende bieten.


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