Rekord bei der Veteranenrallye

Die Laurin & Klement von Werner Ehlers aus Braunschweig ist mit Baujahr 1903 das älteste Motorrad der gesamten Veteranenrallye. Foto Matthias Mausolf/AMC Ibbenbüren

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Ein Besuch der Veteranenrallye im Stadion Ost lohnt beim Gleichmäßigkeitslauf am Samstag (8. Juni) gleich in mehrfacher Hinsicht. Die Organisatoren vom Automobilclub Ibbenbüren melden einen Rekord an Fahrzeugen, die mehr als 100 Jahre alt sind.

 

 

20 dieser Fahrzeuge aus den Anfangsjahren der motorisierten Mobilität sind für das Stadionoval angemeldet. Elf davon sind ausschließlich hier zu bewundern, die anderen neun nehmen auch an den Ausfahrten teil. Für den Gleichmäßigkeitslauf gelten gegenüber den Gleichmäßigkeitsprüfungen bei den beiden Ausfahrten verschärfte Bedingungen. In die Aschenbahn werden mittels Pylonen drei Schikanen eingebaut. Zudem wird die zu fahrende Geschwindigkeit – auf 1/10-km/h genau – erst kurz vor der Startlinie angezeigt. Bei den Ausfahrten können die Fahrer vor dem Start dagegen selbst zwischen 24, 30 und 36 km/h Schnittgeschwindigkeit wählen. 

2019 erhält der Gleichmäßigkeitslauf zudem einen neuen Modus, damit insgesamt gleichmäßig gefahren wird. Es sind weiterhin fünf Runden zu absolvieren, aber nur drei werden gewertet – also zum Beispiel 1., 3. und 4. Runde oder 2., 3. und 5. Runde. Welche das sind, wird vorher festgelegt, in einem verschlossenen Umschlag im Festzelt öffentlich hinterlegt und nach dem Gleichmäßigkeitslauf am „schwarzen Brett“ ausgehängt. Die gewerteten Runden können in den neun Startgruppen unterschiedlich sein.

Zu Beginn des Samstagnachmittags zeigt der Nachwuchs ab 15 Uhr beim sogenannten Kids-Cup sein Können in Sachen gleichmäßiges Fahren. Die Kinder und Jugendlichen sind zwar meist auf modernen Pocket-Bikes unterwegs, werden aber so schon bei langsamer Geschwindigkeit an eine Besonderheit der Oldtimerei herangeführt.

Fachkundig moderiert werden der Gleichmäßigkeitslauf, die Starts zu den Ausfahrten und die Mittagsrast auf dem Christuskirchplatz durch den Kölner Jürgen Cüpper. Er ist hauptberuflich beim ADAC Nordrhein tätig und gilt als ausgewiesener Oldtimer-Experte, was er im vorigen Jahr erstmals in Ibbenbüren hervorragend unter Beweis gestellt hat. Was hat Ibbenbüren mit Zyperns Hauptstadt Nikosia, der britischen Enklave Gibraltar oder dem norwegischen Trondheim gemeinsam? An allen Orten sind Anfang Juni Veranstaltungen zur Motorcycle Week des Oldtimer-Weltverbandes FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens).

Dieses Prädikat wird jeweils nur einmal pro Land verliehen.

Die Veranstaltungsserie ist keinesfalls auf Europa beschränkt. Weltweit zählen nach neuesten Informationen der FIVA 33 Events rund um den Globus dazu, darunter in Kanada, Marokko, Indien, Neuseeland, den USA und der Türkei.
Als sichtbares Zeichen erhält jeder Fahrer und jede Fahrerin einen Metall-Anstecker mit etwa vier Zentimetern Durchmesser. Diese Pins sind inzwischen bei Oldtimerfreunden und anderen Sammlern sehr begehrt. Ibbenbüren ist nach 2017 bereits zum zweiten Mal dabei und gehört mit Abstand zu den größten Veranstaltungen.

• Der Eintritt ins Stadion kos­tet 4 Euro inklusive 48-seitigem Oldtimer-Magazin.


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