Riesenbeck. Wenn der Aktionstag des Heimatvereins Riesenbeck am Sonntag (18. August) um 10 Uhr beginnt, ist das im gesamten Dorf nicht zu überhören: Die Trecker des Oldtimer-Schlepper Clubs starten ihre Maschinen und fahren in einer Sternenfahrt auf das Ausstellungsgelände an Lammers Hof.
Hier mischt sich dann das markante „bub, bub, bub, bub“ des Lanz-Bulldog mit dem genauso typischen „öff, öff, öff, öff“ des Kramer und all den anderen individuellen Geräuschen der verschiedensten Treckermarken. Jeder Fahrer erkennt seinen oder auch andere Traktoren schon von weitem am Klang des Motors.
Aber auch die Optik der alten Gefährte erfreut durch schöne Formen und individuelle Gestaltung das Auge des Betrachters. Kein „kennste einen – kennste alle“, sondern jeder Oldie ist einzigartig.
Doch es gibt nicht nur die historischen Traktoren und Landmaschinen sondern auch die modernen Schlepper von klein bis riesig und die hochentwickelten Arbeitsgeräte zu bewundern.
Im Zentrum des Aktionstages steht diesmal die technische Entwicklung des Pfluges. Und wie sollte es in Riesenbeck anders sein – natürlich die Pflüge der Firma Niemeyer, dem „Mercedes“ unter den Pflügen. Die ständigen Verbesserungen des Arbeitsgerätes kann man anhand der original erhaltenen Prospekte (der älteste Prospekt datiert vom Jahr 1913), die auf einem Ausstellungstisch auf der Wiese gezeigt werden und Bildmaterialien und historischer Filmdokumente, die in der runderneuerten Museumsscheune vorgeführt werden, verfolgen. Aber auch praktisch kann man die enorme Entwicklungskraft der Ingenieure von den Anfängen der Pflugherstellung mit dem Pendelrollpflug oder auch Kipppflug über den revolutionären „Kettenjungen“ zu den immer größeren und den jeweiligen Bodenverhältnissen angepassten Geräte in Vorführungen auf dem Acker bestaunen.
Selbstverständlich werden wieder Ausfahrten für die mit ihren Traktoren „zugereisten“ Freunde aus anderen Orten durch die schöne Riesenbecker Landschaft angeboten. Zum abwechslungsreichen Programm tragen auch die verschiedenen alten Handwerke bei, die ihre Kunst – die ja bekanntlich von Können kommt, vorführen. Die Spinngruppe zeigt, wie aus Schafwolle Fäden werden, beim Schmied geht es an der Esse heiß her und der Holzschuhmacher fertigt „Holsken“ in allen gewünschten Größen an. Patchwork wird gezeigt, ein Bücherflohmarkt versorgt alles Leseratten mit Nachschub, beim Imker gibt es neben wissenswertem über die Biene auch allerlei aus Honig zu kaufen. Die Bäcker stellen schon ab sehr, sehr früh morgens ihre beliebten Rosinen- und Bauernstuten her, und die Hofcafe-Mannschaft kümmert sich um eine leckere „Kaffeetiet mit Koken“. Auch perfekt gekühlte Getränke, Eis, Waffeln, Bratwurst und Pommes halten Leib und Seele zusammen. So kann man dann gestärkt den Schlitten und den fliegenden Teppich ausprobieren, bei denen die Erlöse aus der Spendendose wieder der Jugendfeuerwehr zugute kommen.
Die Kinder können auf dem Treckerkarussell ihre Runden drehen während die Erwachsenen sich die fundamentalen Veränderungen der Museumsscheune bei einer Führung zeigen und erklären lassen. Der Eintritt beträgt 2 Euro und ist für Kinder frei. Somit sind alle Zutaten für einen schönen Familien-Ferien-Sonntag gerichtet.
