Die Geschichte der Tierseuchenbekämpfung

Mensch und Tier lebten damals noch auf engstem Raum zusammen, die Gefahr der Ansteckung war daher besonders groß. Foto: TEFAM

Lengerich

Lengerich. Der Verein „Familienforschung Tecklenburger Land (TEFAM)“ lädt am Samstag(4. November) zu einem Vortrag um 14 Uhr in den Turmraum der evangelischen Kirche in Lengerich-Hohne (Lienener Straße 109) ein. Thema sind Seuchen und Krankheiten der Tiere vom Mittelalter bis zur Neuzeit.

Dr. Johan Altmann ist Amtstierarzt i. R. und hält einen Vortrag über die Geschichte der Tierseuchenbekämpfung Maul- und Klauenseuche, Rotz, Tollwut, Milzbrand (Anthrax), Räude, Schweinepest und andere Krankheiten des Viehs und der Haustiere waren früher wie heute oft existenzbedrohende Katastrophen für die Bauern. Aufmerksam beobachteten sie ihre Tiere auf der Suche nach ersten Anzeichen der gefürchteten Seuchen und versuchten meist vergeblich mit allerlei Mitteln und Rezepturen das Schlimmste zu verhindern.

Der Aderlass, kalte Wassergüsse, Gaben von verschiedenen Kräutern oder auch verdünnter Schwefel- oder Salzsäure waren zum Beispiel noch im 19. Jahrhundert in der Fachliteratur empfohlene Mittel gegen Milzbrand. Mangelndes Wissen über die Ursachen, die Verbreitung und Behandlung der Seuchen gefährdeten nicht selten auch die Gesundheit der Bevölkerung, denn einige der Tierkrankheiten, wie zum Beispiel die Tollwut (Wasserscheu), Milzbrand oder die Maul- und Klauenseuche sind auch auf den Menschen übertragbar.

In Deutschland verendeten im 18. Jahrhundert etwa 28 Millionen Rinder an der Rinderpest, und die Bauern mussten dem Krepieren ihres Viehs hilflos zusehen. Schon damals wachte die Obrigkeit über die genaue Einhaltung meist regionaler Seuchenverordnungen, die bei Zuwiderhandlungen empfindliche Strafen nach sich zogen. Die immensen wirtschaftlichen Schäden durch Tierseuchen waren schließlich Anlass für die Gründung erster tierärztlicher Ausbildungsstätten und den Aufbau staatlicher Veterinärbehörden.

Dr. Johan Altmann, Amtstierarzt i. R., verschafft den Teilnehmern in seinem Vortrag einen Überblick über die Geschichte der Tierseuchenbekämpfung vom Mittelalter bis zur Neuzeit.

Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.


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