Ladbergen (BeLa). Wenn der Kuchel raucht, der köstliche Duft von Pellkartoffeln mit Bratheringen und Specksauce in der Luft liegt, die Musik aufspielt und die Holsken dazu im Takt klappern...
dann weiß man zumindest in Ladbergen: Es wird der Holskenball gefeiert. Und zwar immer am dritten August-Wochenende des Jahres.
„Damals“, so erinnert sich der Geschäftsführer des Heimatvereins Ladbergen, Lothar Kröner, „wurde bereits vor dem zweiten Weltkrieg nach der Erntezeit von den Mägden und Knechten auf einem Hof ein ,Holskenball‘ veranstaltet. Getanzt wurde in Holzschuhen zur Musik der Quetschkommode (Zierharmonika)“.
Der Heimatverein hat diese Tradition im August 1994 auf dem Hof des jetzigen Vorsitzenden Heinz Lagemann wieder aufleben lassen. Auch in diesem Jahr erwartet der Heimatverein Ladbergen wieder mehrere hundert Besucher. Gefeiert wird dieses Jahr in einer großen Hallen im „Ruthemeiers Esch“. Der Weg dahin sei ab Ortseingang Ladbergen ausgeschildert, versichert Lothar Kröner.
Los geht es am Sonntag (23. August) um 14.30 Uhr mit frischem, selbstgebackenem Blechkuchen. Das kann Pflaumenkuchen oder Bienenstich sein, dazu gibt es Kaffee. Währenddessen kochen rund 100 Kilogramm Pellkartoffeln im Kuchel. Dazu werden Bratheringe und Specksoße gereicht. Wer dem nicht viel abgewinnen kann, für den gibt es leckere Bratwurst vom Grill.
Der Heimatverein hat zudem ein attraktives Programm auf die Beine gestellt: Die Schleperfreunde Ladbergen knattern mit etwa 25 historischen „Schätzchen“ an. Darunter sind Hanomag,- Lanz- und Deutz-Traktoren, die nicht nur die kleinen Gäste ins Staunen versetzen werden. Ein Kiepenkerl zieht seine Runden und unterhält die Gäste mit der einen oder anderen Anekdote.
Wer keine Holsken (Holzschuhe) besitzt, aber gerne welche haben möchte, kann sich gleich vor Ort damit ausstaffieren. Die Jagdhornbläser und der Musikverein Ladbergen sorgen dafür, dass die neu erworbenen Holzschuhe auch gleich standesgemäß eingetanzt werden. Doch selbstverständlich ist das Tragen von Holsken auf dieser Veranstaltung keine Pflicht. Auch ein Drechsler und ein Schmied haben ihr Kommen angekündigt und lassen sich gerne bei der Arbeit über die Schulter schauen.
