Der Marsch der Schafe

In Lengerich findet am 9. September der Schaftag statt. Besonders Kinder sind immer wieder fasziniert von den Tieren und den tollen Aktionen.Foto: privat

Lengerich

Lengerich. Familien sollten den 9. September (Sonntag) groß im Kalender vermerken: Dann findet in Lengerich-Wechte auf dem Gelände des Gasthofes Prigge wieder ein Schaftag statt. Nach der Pause – 2017 musste der Schaftag ausfallen – präsentieren die Veranstalter wieder ein pralles Programm mit interessanten Ständen und Darbietungen für Jung und Alt.

Wenn Schäfermeister Jürgen Schienke am 9. September (Samstag) um 11.30 Uhr mit seinen Schafen, den Hunden und Esel Eckhard durch Wechte zieht, werden wohl wieder Mengen von Zuschauern den Weg säumen. Besinnlich beginnt auch dieser Schaftag wieder mit einem plattdeutschen Gottesdienst um 10 Uhr. 

Mit dem Marsch der Schafe über das Festgelände zu einer Wiese, wo die Vierbeiner und auch ihr Herr und Meis­ter den Tag verbringen, beginnt das typische Programm. Schäfermeister Schienke beantwortet gerne Fragen von Besuchern. Quizfragen zur Interessengemeinschaft Teuto, unter anderem die richtige Schätzung der Anzahl der Wollträger, geben Besuchern die Möglichkeit, durch richtige Antworten einen der ausgesetzten Preise zu erringen. Die IG Teuto gibt auch eine Broschüre heraus, die über die Arbeit in den vergangenen 20 Jahren informiert. Die Firma Calcis, ebenfalls Mitglied der IG Teuto, finanziert einen Ausbildungsplatz für einen Nachwuchsschäfer.

Feierte die ANTL beim letzten Schaftag ihren runden „Geburtstag“, so steht in diesem Jahr ein anderer Mitveranstalter mit seinem Jubiläum im Mittelpunkt. Die IG Teuto besteht seit 20 Jahren und gab dem diesjährigen Schaftag mit Hinweis auf die in Lengerich erstmals kreierte Zusammenarbeit von Industrie und Naturschutz das Thema.

Als sich vor 20 Jahren das Zementwerk Dyckerhoff und die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Tecklenburger Land die Hände reichten und zusammen mit der Uni Osnabrück eine Interessengemeinschaft gründeten, hatte dieser Zusammenschluss Vorbildcharakter für Deutschland. Viele großartige Ergebnisse brachten die zunächst als Gegenpole angesehenen Partner auf den Weg, das Bedeutendste ist wohl die Herde der Bentheimer Landschafe, die Landschaftspflege betreiben auf den geschützten Flächen des Teutoburger Waldes. Diese Herde, die größte dieser Rasse in Deutschland, gab dem Schaftag den Namen und sie wird auch in diesem Jahr wieder den Schaftag eröffnen.

Die Gestaltung naturnaher Gärten war schon beim vorigen Schaftag ein Thema. In diesem Jahr wird auch das Gegenteil – naturfeindliche Gärten – diskutiert. Die „ökologische Misere“ in Form von Stein- und Schottergärten soll aufgegriffen werden.


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