Jubiläum: Zehn Jahre Dorfgemeinschaftshaus Ledde

Das Dorfgemeinschaftshaus in Ledde feiert zehnjähriges Jubiläum. Foto: Melcher

Lengerich

Tecklenburg-Ledde. Wenn Steine sprechen könnten, hätte die alte Bruchsteingrundmauer am Dorfgemeinschaftshaus in Ledde sicherlich viel zu erzählen. Die wechselvolle Geschichte dieses dorfbildprägenden Fachwerkhauses erlebte viele Besitzer.

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums wird zu zwei Veranstaltungen ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen: Am Freitag (14. September) um 15.30 Uhr: „Dütt un Datt up Platt“ in Kaffeehaus-Atmosphäre – Unterhaltsames mit Gerda Zirbes. Am 26. Oktober (Freitag) um19.30 Uhr steht ein Jubiläumsprogramm mit der Gruppe „Strauhspier“ und Heimatbotschafter Wilhelm Möhrke als Festredner auf dem Programm.

Das ehemalige Vogteihaus, von wo das kleine Dörfchen Ledde verwaltet wurde, bekam später eine Dorfkneipe und auch der Schützenverein war hier zu Hause. Selbst ein kleiner Lebensmittelladen war hier zu finden. Um die Jahrhundertwende verfügte das Presbyterium die zur Kirche gelegene Tür am Sonntagmorgen erst nach 11 Uhr zu öffnen, nachdem der Pastor seinen Gottesdienst gefeiert hatte. Die letzten Eigentümer verkauften Grund und Boden Anfang der neunziger Jahre an einen Investor.

Jetzt stand die ehemalige Gastwirtschaft Haus Busbas leer und der Verfall hatte reiche Nahrung an Mauern und Fachwerkbalken. Um das Haus zu erhalten und eine weitere sinnvolle Nutzung zu finden, gründete sich der „Förder- und Trägerverein Dorfgemeinschaftshaus Ledde“. Die Finanzierung der erforderlichen 400.000 Euro für Kauf und Renovierung erfolgte durch die NRW Stiftung in Düsseldorf, die sehr schnell die Denkmalwürdigkeit für das Ledder Dorfensemble erkannte. Auch die Stiftung Deutscher Denkmalschutz aus Bonn konnte ins Boot geholt werden. Das Amt für Agrarordnung und der Landschaftsverband in Münster beteiligten sich, ebenso einige Privatbürger aus der hiesigen Region.

Mit der Renovierung Ende der neunziger Jahre ging eine Welle der Hilfsbereitschaft durch unseren Ort. Dank vieler Hausrat-Spenden entstand bis zur Einweihung im Jahr 2008 im November hier ein Haus mit einem einladenden, gastfreundlichen Charakter.

Die Handarbeitsgruppe des Heimatvereins bezog als erste Gruppe die neuen Räume. Diese Teilnehmer entwickelten ganz schnell die Idee, regelmäßig zu einem Frühstückstreffen einzuladen, zu dem inzwischen 60 bis 70 Personen kommen. Der Heimatverein ist natürlich Stammgast. Er organisiert im Jahresverlauf ein vielfältiges Programm für die Dorfbevölkerung. Der Tecklenburger Malkreis hat die hellen Räume ebenso entdeckt, und die harmonischen Bilder lassen ahnen, wie das Ambiente die Künstlerrinnen inspiriert.

Ferner trifft sich hier die ökumenische Gruppe „Glaube und Licht“.

Vom Förderverein des Dorfgemeinschaftshauses selbst wird „Kultur in Ledde“ in Form von Theater, Musik, Ausstellungen, Vorträge und Lesungen organisiert. Des Weiteren wird das Gemeinschaftshaus für Informationsveranstaltungen wie zum Beispiel „Nahwärmeversorgung für Ledde“, „Windräder im Aatal“, „Breitbandversorgung“ und überdies auch als Wahllokal genutzt.

Den Besucherrekord verzeichnete eine von der evangelischen Frauenhilfe veranstaltete Engelausstellung, über die auch der WDR im Lokalfernsehen berichtete. Zu dieser Veranstaltung kamen sage und schreibe über 500 Gäste aus nah und fern!

Zum Jahresabschluss gibt es seit neun Jahren „Literarisches Lametta“. Eine Lesung zur Weihnachtszeit mit Norbert Witzke und Dr. Gerrit Bodde am Keyboard. Bei Kerzenschein und Glühwein ist dieser Abend ein lang im Voraus ausgebuchter Geheimtipp geworden.

Gern wird die „Gute Stube“ auch für Familienfeiern gemietet. Wer sich standesamtlich trauen lassen will, kann das ebenfalls im Ledder Dorfgemeinschaftshaus vollziehen und die kirchliche Trauung ist nur einige Schritte weiter in der historischen Dorfkirche möglich.

Nicht unerwähnt bleiben sollte das ideelle Engagement des Fördervereinsvorstandes und einiger Mitglieder. Nahezu sämtliche organisatorischen und handwerklichen Arbeiten werden ehrenamtlich und unentgeltlich ausgeführt.
Der gemeinnützige Verein ist gänzlich auf eigenwirtschaftliche Aktivitäten, Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen, wodurch die Finanzierung der laufenden Kosten sowie der Kulturangebote sichergestellt wird. Keinerlei öffentliche Steuergelder werden hier verwendet.

Zu beiden Veranstaltungen am 14. September und 26. Oktober wird um eine Anmeldung bei Walter Melcher unter der Rufnummer 05482 / 5998 gebeten oder bei Hans-Martin Lagemann unter Telefon 05482 / 7950. Das DGH im Internet: www.ledde.de.


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