Das Großsteingrab in Lengerich-Wechte

Überblick über das rekonstruierte Großsteingrab in Lengerich-Wechte. Foto: LWL/Stapel

Lengerich

Lengerich (lwl). Manchmal etwas unscheinbar und manchmal bei allen Bürgern bekannt, gibt es in Westfalen zahlreiche jungsteinzeitliche Megalithgräber. Auch in der Lengericher Bauerschaft Wechte versteckt sich ein solches Großsteingrab.

Die Altertumskommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat diesem Monument nun ein neues Heft der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ gewidmet. Die LWL-Kommission stellte gemeinsam mit dem Heimatverein Lengerich das Heft am gestrigen Dienstagabend im Lengericher Heimathaus vor.

Die Rekonstruktion des Megalithgrabes wurde 1928 errichtet und ist somit eine der ältesten im westfälischen Raum. Die Anlage entspricht in ihrem Aufbau den Ganggräbern norddeutscher Prägung. Gräber dieser Art wurden von den Menschen der Trichterbecherkultur errichtet und zwischen 3500 und 2800 v. Chr. über mehrere Generationen als Bestattungsorte genutzt. Sie finden sich von den Niederlanden, über Westfalen bis nach Dänemark und Südschweden, von Sachsen-Anhalt bis nach Polen.

Die Archäologen und Experten der Megalithkultur Dr. Bernhard Stapel und Dr. Kerstin Schierhold haben in Zusammenarbeit mit verschiedenen interdisziplinären Wissenschaftlern, das Großsteingrabes in Lengerich-Wechte erforscht.
Ihre Erkenntnisse über die Bedeutung des Grabes, sowie Funde wie Waffen und Schmuck, für die sie auch die ersten Untersuchungen aus den 1920er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit einbezogen, haben sie in dem neuen Heft der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ festgehalten.

Bei der öffentlichen Präsentation wird Dr. Kerstin Schierhold nicht nur darüber, sondern auch über die Möglichkeiten der digitalen Konservierung und die Ergebnisse der Analyse von menschlichen Überresten aus dem Grab berichten. Interessierte können das Heft vor Ort zum Vorzugspreis von 3 Euro kaufen. Das Heft ist außerdem direkt bei der Altertumskommission, den archäologischen Museen des LWL und über den örtlichen Buchhandel erhältlich.


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