Neue Ausstellung im Café Samocca

Annette Krüer (2.v.l.) und Susanne Raffel (vorne, Mitte) haben zwei Jahre lang mit 18 Menschen mit Behinderung gemalt. Im Café Samocca kann man nun Ergebnisse dieser Kurse sehen. Foto: Ledder Werkstätten

Lengerich

Lengerich. „Mit der Ausstellung wollen wir sichtbar machen, dass Menschen mit Behinderung über eigenes Können verfügen und Kunst keine Behinderung oder Grenzen kennt.“ Marianne Büscher warb am Samstagmorgen im Rahmen der kleinen Vernissage für ihr Anliegen: eindrucksvoll zu präsentieren, dass Behinderung und Kreativität, einfach pure Lust an der Kunst, gut zusammenpassen.

In ihrem Café Samocca geben die LeWe mit der neuen Ausstellung „Künstler der Ledder Werkstätten stellen aus“ mal wieder ihren eigenen Leuten eine Bühne: 18 Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen zeigen bis zum Sommer an der Müns­terstraße ihre Arbeiten.

Büscher (LeWe-Geschäftsleitung Arbeit) forderte die rund 40 Gäste auf, „sich einfangen, inspirieren und bereichern zu lassen von den Bildern, die ein Ziel haben. Nämlich zu zeigen, dass auch ein Leben mit einer Behinderung vielfältige Lebensqualität bedeutet“. In diesem Fall meint das einfach Freude am Umgang mit Farben, am gemeinsamen Schaffen, an verschiedenen Arbeitsthemen in einer kleinen, vertrauten Gemeinschaft.

Über zwei Jahre haben die 18 Künstlerinnen und Künstler, alle Beschäftigte in einer der LeWe-Betriebsstätten, immer mittwochs und freitags zugehört, skizziert, entworfen und gemalt. Kunsttherapeutin Susanne Raffel und ihre Kollegin Annette Krüer von der Jugendkunstschule Ibbenbüren begleiteten zeitweise fünf Gruppen in Ledde und Riesenbeck, deren Zusammensetzungen mal stabil waren und mal wechselten.

Im sogenannten Haus Richter, der kleinen Kunstwerkstatt auf dem Ledder Werkstattgelände, wurden gemeinsam verschiedene Techniken besprochen und ausprobiert. So entstanden Woche für Woche abstrakte Gemälde, Bilderserien von Segelbooten, Blumen-Stillleben, verfremdete Wolkenkratzer und vieles mehr. Rainer Buhrke vom Sozialen Dienst der Einrichtung sorgte dafür, dass alle Werke stilvoll gerahmt daherkommen und an den farbigen, gut ausgeleuchteten Wänden des Cafés sehr gut wirken.

Das Ergebnis am Samstag sprach für sich: Das Publikum war begeistert von der Vielfalt und Kreativität. Rasch entwickelten sich Gespräche vor einzelnen Arbeiten, fragten Gäste gezielt bei Künstlern nach oder zollten auch einfach mal Bewunderung für das Geleistete. Auch Alwina Koop als Leiterin der Jugendkunstschule Pink Pop, mit der die LeWe seit Jahren auf verschiedenen kreativen Wegen eng kooperieren, war begeistert.

Elf der 18 Künstlerinnen und Künstler fanden persönlich den Weg ins Samocca. Künstlerisch unterwegs waren Sharon Lalla, Sabine Hinkerohe, Jutta Rädel, Gerd-Hermann Höhn, Sven Altesellmeier, Roman Schwarz, Sabine Pahkle, Katharina Renger, Nobert Klumpe, Markus Dertenkötter, Hannah Twieling, Elke Steinriede, Kerstin Müller, Greta Tenambergen, Martina Bartsch, Christina Etgeton, Martina Schuhmacher und Sabine Weingarten.


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