Lengerich (BeLa). Unbeschreiblich groß war die Freude, als die Vertreter der Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe Lengerich e. V. und des Fördervereins Lengericher Bündnis für Familie e. V. die Nachricht über eine Spende von jeweils 13.500 Euro erhielten.
Überbringer war Karl-Heinz Horstskotte, ehemals langjähriger Betriebsratsvorsitzender des Werkes Lengerich der Dyckerhoff GmbH.
Spender dieser großzügigen Summen ist der „Verein der Freunde und Förderer des Kinderheims Suchoi Log e. V.“ in Wiesbaden. Suchoi Log ist eine kleine, östlich von Jekaterinenburg gelegene Stadt, in der die Dyckerhoff GmbH seit 20 Jahren ein Zementwerk betreibt.
Karl-Heinz Horstkotte reiste in regelmäßigen Abständen nach Russland, um sich persönlich über die Situation in dem Kinderheim zu informieren „Das war schon ein sehr trauriger Anblick, der sich uns bot“, erinnert er sich, als er damals zum ersten Mal das Kinderheim von Suchoi Log besuchte.
Etwa 150 Kinder waren in dem Kinderheim untergebracht, 120 davon waren Vollwaisen. „Wir haben sofort erkannt, dass wir hier Maßnahmen ergreifen müssen.“ Gesagt, getan: 2007 wurde der Verein der Freunde und Förderer des Kinderheims Suchoi Log e. V. gegründet. Es kam ein Spendenbetrag von sage und schreibe 120.000 Euro zusammen. Damit wurde das Kinderheim komplett saniert. Auch eine Krankenstation und eine neue Küche konnten finanziert werden. Darüber hinaus wurden Kindern Ferienaufenthalte sowie die Teilnahme d an Sportwettkämpfen und kulturellen Veranstaltungen mit dem Geld ermöglicht.
Nach acht Jahren finanzieller Förderung soll das Kinderheim heute über eine so gute Infrastruktur verfügen, dass eine weitere Unterstützung nicht mehr nötig sei und der Verein zum Ende des Jahres aufgelöst werden soll.
Viele Dyckerhoff Mitarbeiter haben zum Vereinsvermögen beigetragen und so wurde beschlossen, Projekte an einigen Werksstandorten zu unterstützen. In Lengerich viel die Wahl auf die Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe und das Lengericher Bündnis für Familie.
„Wir waren einfach nur überwältigt“, sagt Koordinator Markus Trott vom Lengericher Bündnis für Familie und kann das Glück noch gar nicht fassen. „Wir kämpfen um jeden Euro und nun das.“ Trott und Angelika Weide, Sprecherin der Organisation betonten, dass man das Geld auf keinen Fall „raushauen“ wolle, sondern sorgsam prüfen werde, für welche Förderungen der Betrag in Frage komme.
Auch bei Christiane Meyer zu Düte, Sandra Weiß und Anke Brüning von der Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe war die Freude groß. Seit Jahren unterstützt die Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe den Förderverein der Kinderkrebsstation der Universitätsklinik Münster in vielen Bereichen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die ganz persönliche Not krebskranker Kinder zu lindern und die Lebensqualität während und nach der Behandlung zu verbessern.
„Die schreckliche Diagnose Krebs verändert natürlich das ganze Leben der betroffenen Familie. Besonders dann, wenn zum Beispiel ein Elternteil seinen Beruf aufgibt, um bei seinem kranken Kind sein zu können“, erklärt Sandra Weiß.
Auch bei der Sternschnuppe Kinderkrebshilfe wolle man im Vorfeld besprechen, wo das Geld hineinfließen soll. Angedacht seien zum Beispiel die Finanzierung von Kunst-, Musik- und Sporttherapeuten und eine Modernisierung einer Küche, auf der Station.
