Zu hohe Nitratwerte in unserem Brunnenwasser

Lengerich

Lengerich / Lienen / Ladbergen / Tecklenburg. Viel zu hohe Nitratwerte im Grundwasser hat der VSR-Gewässerschutz nach eigenen Angaben bei den Brunnenwasserproben  festgestellt, die im Rahmen der Informationsveranstaltung am 2. Juni in Lengerich abgegeben wurden. In jeder fünften analysierten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter.

 

Insgesamt wurden bei der Untersuchung das Wasser aus 36 privat genutzter Brunnen aus dem Raum Lengerich, Lienen, Ladbergen und Tecklenburg analysiert.

Die Gewässerexperten warnen in ihrer Pressemitteilung vor einer weiteren Überdüngung der landwirtschaftlichen Böden. Es komme dadurch zu einer unnötig hohen Nitratauswaschung ins Grundwasser.

Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz fanden 129 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Hölter, so Gewässerschutz. Weitere sehr stark mit Nitraten belastete Brunnen stellten die Umweltschützer wohl auch in Lienen mit 90 Milligramm pro Liter (mg/l), in Höste mit 127 mg/l, in Lengerich mit 74 mg/l, in Ledde mit 56 mg/l und in Brochterbeck mit 61 Milligramm fest. Das Wasser sei wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet. Besonders wichtig sei außerdem, dass derart belastetes Wasser nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt werde, schreibt der VSR weiter. Es bestehe die Gefahr, dass es zur Massenvermehrung von Algen kommt. Diese können beim Absterben zum Fischsterben führen. Beim Bewässern mit nitratbelastetem Grundwasser müsse man bei der Düngung bedenken, dass es durch das Gießwasser zu einer zusätzlichen Nitratzufuhr kommen kann. Nur wenn man diese in seine Berechnung mit wie viel Stickstoff die angebauten Pflanzen gedüngt werden müssen einbezöge, könne eine unnötige Nitratanreicherung verhindert werden.

Nicht nur Gartenbrunnenbesitzer, sondern auch die öffentliche Wasserversorgung sei darauf angewiesen, dass das Grundwasser den Grenzwert von 50 mg/l nicht überschreitet, so der VSR-Gewässerschutz abschließend. Die Ergebnisse der Grundwasser­untersuchungen beim Nitrat seit 1984 sind auf der Homepage des VSR-Gewässerschutz dargestellt. Einen guten Überblick liefern auch die aktuellen Nitratkarten der Gewässerschützer.

Brunnennutzer, die sich für die Grundwasserbelastung in ihrer Region interessieren, können weitere Informationen auf der Homepage www.vsr-gewässerschutz.de erhalten.

Die Umweltschützer werden in den kommenden Jahren weitere Brunnenwasseranalysen durchführen. Fragen dazu beantwortet Harald Gülzow, Experte in Grundwasserfragen, immer freitags zwischen 9 und 12 Uhr unter 02831 / 976523.


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