Magda und Günter Achterkamp ausgezeichnet

Der LWL hat Magda und Günter Acherkamp mit seinem LWL-Preis für westfälische Landeskunde ausgezeichnet für ihre historisch-kritische Bildungs- und Vermittlungsarbeiten zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Mesum. Foto: privat

Rheine

Münster / Rheine (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vergibt seinen mit 3.100 Euro dotierten LWL-Preis für westfälische Landeskunde in diesem Jahr an das Ehepaar Günter und Magda Achterkamp aus Rheine.

Den Achterkamps wird die Auszeichnung zuerkannt für ihre historisch-kritische Bildungs- und Vermittlungsarbeiten zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Mesum. „Neben dem Verdienst der Dokumentation der Schicksale und Namen der Opfer hat das ehrenamtliche Engagement von Günter und Magda Achterkamp zu einer nachhaltigen Erinnerungs- und Gedenkkultur vor Ort im besten Sinne beigetragen“, heißt es in der Begründung des Rates für westfälische Landeskunde.

„Ihr Engagement steht für ein historisch verantwortungsbewusstes, bürgerschaftliches Engagement, das eine lebendige Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte auch zwischen den Generationen initiiert“, so der Rat weiter.

Der 1947 in Rheine geborene Günter Achterkamp absolvierte am Studieninstitut für Kommunale Verwaltung ein berufsbegleitendes Studium zum Verwaltungswirt. Bis zu seinem Ruhestand war er beim Bistum Münster unter anderem als stellvertretender Leiter der Personalverwaltung, als Leiter der Bistumskasse und als IT-Leiter der Bistumsverwaltung tätig. Magda Achterkamp wurde 1949 ebenfalls in Rheine geboren. Die gelernte Herrenschneiderin arbeitete später als pädagogische Ergänzungskraft in einem Kindergarten.

Günter Achterkamp engagierte sich nach seiner Berufstätigkeit zunächst in der Geschichtswerkstatt Mesum. Im Jahr 2010 begann er gemeinsam mit seiner Frau zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Mesum zu recherchieren.

Mit ihrer Recherche hat das Ehepaar die Gräber von Zwangsarbeitern und deren Kinder auf dem Mesumer Friedhof nachgewiesen. Dank ihres Engagements wurde im Oktober 2011 eine Erinnerungs-, Gedenk- und Gräberstätte für verstorbene Zwangsarbeitern auf dem Alten Friedhof in Mesum eingeweiht.

In Zusammenarbeit mit der Villa ten Hompel in Münster veranstaltet das Ehepaar Achterkamp Workshops, deren Ergebnisse auch in Form von Fortbildungsmaterial für Schulen zur Verfügung stehen. Die Erinnerungs- und Gedenkstätte Alter Friedhof Mesum ist auf der Pädagogischen Landkarte des LWL als außerschulischer Lernort eingetragen.


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