Public Viewing fällt aus

Foto: privat

Rheine

Rheine (isr). Jeder Fußball-Fan, der einmal das Public Viewing auf dem Borneplatz miterlebt hat, der wird begeistert von der emo­tionalen Atmosphäre gewesen sein. Umso bedrückender ist diese Nachricht für alle Anhänger der Jogi-Jungs: In diesem Jahr wird es kein Public Viewing vor dem Rathaus geben.

 

 

Alfons Lorenbeck ist die Enttäuschung über die Notwendigkeit der Absage an alle Fußballfans bei der Pressekonferenz am Montag anzusehen. Aber: „Die Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben, sind nicht neu – schon die Public Viewings vor zwei Jahren zur EM waren für die Borneplatz GbR ein finanzielles Desaster. Wir konnten trotz der Sponsoren die Kosten nicht mehr einspielen, auch aufgrund der Sicherheitsauflagen, die seit dem Love Parade 2010 nach oben geschraubt wurden.“

Laut Dr. Peter Rohlmann, Marketingbegleiter, wurde vor allem die mangelnde Werbebereitschaft der ortsansässigen Firmen – bei 100 Ansprachen gab es nur 18 positive Rückmeldungen in diesem Jahr – zum großen Stolperstein.

Das und die gestiegenen Sicherheitskosten sowie zurückgehende Besucherzahlen seien der Grund dafür, dass das finanzielle Risiko für den Veranstalter, die Borneplatz GbR, einfach zu groß geworden sei. Zur Verdeutlichung: 55.000 bis 60.000 Euro würden den Veranstalter sieben Übertragungstage kosten (Spiele mit deutscher Beteiligung). Da aber immer mehr Menschen daheim mit Freunden schauten – gute Fernsehtechnik sei mittlerweile recht günstig zu haben – und das Alter von rund 60 Prozent der Besucher des Public Viewings bei unter 30 Jahren läge und somit das so genannte „Vorglühen“ hoch im Kurs stünde, sei es vorhersehbar, dass die Borneplatz GbR einen Verlust von 20.000 bis 30.000 Euro hinnehmen müsste.

Auch das Wetter müsse ja noch stimmen. Dieses Risiko wolle und könne man jedoch nicht mehr tragen. Eintrittsgelder habe man jedoch von Anfang an nie nehmen wollen – das sei auch in diesem Jahr keine Option gewesen. Öffentliche Zuschüsse gebe es auch nicht.

Somit fällt der hohe positive Werbeeffekt, den die Public Viewings für Rheine stets hatten, in diesem Jahr weg. Was mit dem eigens angeschafften „AirCube“ geschieht, ist noch unklar.

Übrigens: Das Public Viewing am Mühlenhof wird auch weiterhin stattfinden. Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer beendete Alfons Lorenbeck das Pressegespräch: „Wer weiß – wenn man ins Endspiel käme, vielleicht gäbe es dann ja auch kurzfristig eine Möglichkeit, noch ein einziges Event zu veranstalten...“.

Die Rheiner Fußball-Fans würde beides wohl sehr freuen.

Dr. Peter Rohlmann (Marketing, l.) und Alfons Lorenbeck (Borneplatz GbR) sagten schweren Herzens das Public Viewing auf dem Borneplatz ab. Foto: Schulte Renger


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