Renommierter Politik-wissenschaftler in Rheine

Dr. Münkler Foto: Heinrichs

Rheine

Rheine. Auf Einladung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik und des Gymnasiums Dionysianum trägt Prof. Dr. Herfried Münkler, einer der bekanntesten und renommiertesten Politikwissenschaftler Deutschlands, am Dienstag (12. März) um 19 Uhr in der Aula der Volkshochschule Rheine zum Thema:

„Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen für die Ordnung Europas – was wir aus dem Dreißigjährigen Krieg über die Konflikte der Gegenwart lernen können“ vor.

Kriege vom Typus „Dreißigjähriger Krieg“ unterscheiden sich von klassischen Staatenkriegen nicht nur durch ihre lange Dauer, sondern auch darin, dass in ihnen Staatenkrieg und Bürgerkrieg, äußerer und innerer Krieg zusammenfließen. Obendrein war der Krieg von 1618 bis 1648 ein Konfessionskrieg sowie ein Hegemonialkrieg.

Die im Frieden von Münster und Osnabrück durchgesetzte Ordnung folgte dem Imperativ, eine solche Überlagerung von Kriegstypen in Zukunft zu verhindern, was ihr auch im Wesentlichen gelang. Inzwischen ist die Westfälische Ordnung jedoch zu Ende gegangen und wir beobachten aktuell an der europäischen Peripherie wieder Kriege vom Typus „Dreißigjähriger Krieg“.

Schwerpunkt seines Vortrages wird eine Analyse sein, was wir heute und aktuell aus einer sorgfältigen Beschäftigung mit der Zeit von 1618 bis 1648 für Gegenwart und Zukunft lernen können. Denn die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges zeigt, dass – wenn man die Dinge einfach laufen lässt – ganz leicht eine ganze Region in Brand gesetzt werden kann. Auch im Dreißigjährigen Krieg ging es nur vordergründig um Religion. Vielmehr beeinflussten konkrete machtpolitische Interessen der Akteure vor 400 Jahren den Ablauf der Geschichte – auf eben diese Parallelen wird Prof. Dr. Münkler in seinem Vortrag hinweisen.

Prof. Dr. Herfried Münkler (1951), Politikwissenschaftler und Historiker, lehrte an der Humboldt-Universität Berlin. Mit seinen Büchern „Der Dreißigjährige Krieg“ (Oktober 2017) sowie „Der Große Krieg“ (Dezember 2013) hat er wesentlich die Diskussionen, nicht nur in der Fachwelt, mit geprägt.

Zu der Veranstaltung am Dienstag sind alle interessierten Bürger eingeladen. Sie ist kostenfrei. Schulklassen werden gebeten, sich über das Dionysianum anzumelden.


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