„Fit in Deutsch“

Alle teilnehmenden Kinder wollen ihre Deutschkenntnisse auch in den Ferien verbessern. Foto: Stadtpressestelle

Rheine

Rheine. Zu Beginn der Sommerferien ist das Fe­rienintensivtraining „Fit in Deutsch“ gestartet. Zugewanderte Schüler aller Altersstufen aus verschiedenen Rheiner Schulen nutzen das zweiwöchige Sprachtraining, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

An der Ludgerusschule nehmen 95 Kinder in fünf Gruppen teil, dazu kommen noch 40 Schüler der weiterführenden Schulen, die das Programm an der Abendrealschule absolvieren. „Mit dem Ferienintensivtraining wollen wir die schulische und sprachliche Integration der Teilnehmer erleichtern, um so zum einen für Schüler der Primarstufe die Übergänge an weiterführende Schulen zu erleichtern und höhere Schulabschlüsse zu ermöglichen und zum anderen Schülern höherer Jahrgangsstufen eine bessere berufliche Pers­pektive zu ermöglichen“, betonte der zuständige Beigeordnete Raimund Gausmann und fügte hinzu: „Es geht nicht darum, einen einmaligen Effekt zu erzielen, sondern um eine langfristige Begleitung und Integration der Schüler.“

Die teilnehmenden Schüler kommen aus den verschiedensten Ländern, etwa aus Afghanistan, Syrien, Mazedonien oder Portugal. Ihre Deutschkenntnisse sind ganz unterschiedlich. „Wir sind personell gut aufgestellt, sodass wir differenziert arbeiten und jedes Kind dort abholen können, wo es sprachlich steht“, erläuterte die verantwortliche Sozialarbeiterin Judith Renger-Stilling.

Jede Gruppe wird von zwei hauptamtlichen Sprachbegleitern sowie einem ehrenamtlichen Helfer betreut. Die Schüler trainieren ihre Deutschkenntnisse auf ganz unterschiedliche, immer altersgerechte Weise. Dabei sitzen sie keineswegs nur in geschlossenen Räumen und pauken Vokabeln und Grammatik – gerade in den Ferien soll ja auch der Spaß nicht zu kurz kommen! Deshalb stehen zum Beispiel auch Ausflüge auf dem Programm, bei denen die Teilnehmer ihre Sprachkenntnisse in Alltagssituationen anwenden können.

Das Ferienintensivtraining fand im letzten Jahr erstmalig in Rheine statt, damals mit insgesamt drei Gruppen. Dass das Programm im letzten Jahr sehr positiv aufgenommen wurde, zeigte sich auch in der deutlich gestiegenen Teilnehmerzahl der diesjährigen Auflage. Viele Teilnehmer aus dem letzten Jahr sind auch in diesem Jahr wieder beim Sprachtraining dabei.

„Wenn Schüler zum Beispiel gut Deutsch sprechen, heißt das nicht, dass sie die Schriftsprache ebenso gut beherrschen – insofern kann dann eine erneute Teilnahme sinnvoll sein, bei welcher der individuelle Schwerpunkt auf der Verbesserung von Schriftdeutsch und Textverständnis liegt“, erklärte Renger-Stilling. Die Teilnahme ist für die Schüler freiwillig und kostenlos. Das Land NRW übernimmt 80 Prozent der Kosten, die übrigen 20 Prozent trägt die Stadt Rheine.

In diesem Jahr liegen die Kos­ten für die Maßnahme bei rund 50.000 Euro.


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