Neunter Kreishospiztag

Die Organisatoren des Kreishospiztages hoffen, viele Interessierte erreichen zu können. Foto: Veranstalter

Rheine

Kreis Steinfurt (cpr). Das Netzwerk Hospiz im Kreis Steinfurt lädt ein zum neunten Kreishospiztag am Samstag (14. September) in Rheine mit dem Thema „Berühren und berührt werden“.

Das Netzwerk Hospiz ist ein Zusammenschluss aller Hospizdienste im Kreis Steinfurt und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass Sterben, Tod und Trauer öffentlich wahrgenommen werden und Sterbende ihren Weg mit größtmöglicher Lebensqualität und in Würde gehen können.

Das Bedürfnis, zu berühren und berührt zu werden, ist von Geburt an vorhanden. Bewusst und unbewusst berühren wir täglich uns und andere, werden berührt und lassen uns berühren. Gleich einer wortlosen Sprache begleiten Berührungen unser Miteinander, sind Ausdruck von Nähe und Distanz. Durch Berührung entsteht Kontakt und Beziehung. Berührungen sind Ausdruck von Zuwendung und Hingabe. Alte und schwerstkranke Menschen beklagen oft, dass sie nicht mehr berührt und nicht mehr körperlich wahrgenommen werden.

Es verstärkt sich ihr Gefühl, körperlich unattraktiv zu sein, sie beginnen Scham zu empfinden für ihre Erkrankung und die damit verbundenen körperlichen Begleiterscheinungen und Einschränkungen. Sie werden oft gut gepflegt, spüren aber, dass Berührung mehr bedeutet als gepflegt und angefasst zu werden. Berührung verbinden wir in der Regel mit Zuwendung, Geborgenheit Wärme und Trost. Jedoch ist auch die Kehrseite der Berührung zu beachten, und zwar dann wenn Grenzen überschritten werden, uns jemand zu nahe kommt oder ein Berührungskontakt mit Scham und Ekel verbunden ist.

Das Netzwerk Hospiz versucht, in dieser Tagesveranstaltung dem Phänomen „Berühren und berührt werden“ in seiner ganzen Bandbreite nachzugehen. Martina Kern, Leiterin von ALPHA Rheinland (Ansprechstelle zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung), wird in ihrem Hauptvortrag am Vormittag auf die verschiedenen Berührungsqualitäten eingehen.

Sie gilt als Pionierin der deutschen Hospiz- und Palliativversorgung und hat das Curriculum für Palliativpflege mitentwickelt. Martina Kern ist aktiv in der Fort- und Weiterbildung in Palliativpflege und Palliativmedizin tätig. Nach der Mittagspause werden in Workshops unterschiedliche Berührungsansätze vorgestellt und vertieft: Scham und Ekel – vom Umgang mit ungeliebten Gefühlen, Sexualität am Lebensende, Aromapflege, Berührung in Bewegung und Tanz, Berühren und berührt werden durch Kontakt mit Tieren. Abgerundet wird der Tag mit dem Erzählen von Märchen, die uns berühren.

Die Veranstaltung findet von 9 bis 16.30 Uhr in der Akademie für Gesundheitsberufe (Ecke Sprickmannstraße / Dutumer Straße) in Rheine statt. Für die Teilnahme wird eine Gebühr von 20 Euro erhoben. Die Veranstaltung richtet sich an alle, denen eine ganzheitliche Begleitung am Lebensende wichtig ist. Eine Anmeldung ist erforderlich unter der Nummer 05971 / 862347 bei der Hospizkoordinatorin Anna Zeitler-Schlöder des Caritasverbandes Rheine. Ebenfalls ist die Anmeldung auch über andere örtliche Hospizdienste im Kreis Steinfurt möglich.


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