Caritas-Werkstätten: Umzug ins Industriegebiet Nord vollzogen

Zweigstellenleiter Ulrich Midden, Caritas-Vorstand Ludger Schröer, Stefan Gude (Abteilungsleiter Erziehung und Bildung, Leiter Verbandspolitik und Kommunikation) sowie Werkstattleiterin Rita Stecker-Schürmann (v.l.) sind mehr als zufrieden mit dem Neubau im Industriegebiet Nord. Schröer: „Der Stadt und der EWG sind wir sehr dankbar für die nicht selbstverständliche Grundstücksvermittlung, dem Architekturbüro Borowski & Sasse GmbH für die Planung und den Handwerkern für die Umsetzung!“ Foto : Schulte Renger

Rheine

Rheine (isr). „Wir sind schon seit gut einer Woche hier, aber es sind bisher nur zufriedene Gesichter im Hause zu sehen. Der Neubau ist für uns ein Quantensprung!“, so Werkstattleiterin Rita Stecker-Schürmann in der letzten Woche beim Pressegespräch zur neuen „Zweigstelle Am Sandkamp“ der Caritas-Emstor-Werkstätten Rheine in der Düsterbergstraße im Industriegebiet Nord.

Der Neubau war nötig geworden, weil die alten Gebäude an der Stolbergstraße und an der Birkenallee nicht mehr den Anforderungen an eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen genügten. 

Der technische Dienst der Bundesagentur für Arbeit hatte schon vor Jahren, als die Belegungszahlen sehr stark angestiegen waren, dem Gebäude an der Birkenallee nur als Übergangslösung zugestimmt und schließlich auch die Liegenschaft Stolbergstraße für abgängig erklärt.

Der Neubau besteht aus zwei Bereichen, in denen zirka 150 Beschäftigte und rund 20 Mitarbeitende der Emstor-Werkstätten seit dem 1. November ihre Berufsbildungs- und Arbeitsplätze vorfinden. Und diese sind freundlich, geräumig und vor allem behindertengerecht.

Um den Menschen mit Behinderung die Teilhabe an beruflicher Bildung und Arbeit zu ermöglichen, wurden neben den in der Arbeitsstättenverordnung geregelten Standards zudem noch besondere Maßnahmen verbaut – wie etwa zum Lärmschutz, Pflegebäder und Ruheräume, behindertengerechte WCs sowie besonders breite Türen und Flure.

Vom LWL gefördert wurde der Neubau mit dem „90er Bereich“ (90 Plätze für psychisch langzeiterkrankte sowie körperlich und geistig eingeschränkte Beschäftigte) und dem „60er Bereich“ (60 Plätze für psychisch langzeiterkrankte sowie körperlich und geistig eingeschränkte Beschäftigte). Dies war möglich, weil die beiden abgängigen Gebäude noch nie gefördert worden waren. Der Neubau in der Düsterbergstraße mit insgesamt rund 3.000 Quadratmetern Nutzfläche wurde aber nicht nur vom LWL mit rund 1,5 Millionen Euro („90er Bereich“) bezuschusst, sondern auch mit ihm gemeinsam ge­plant. Die Entscheidung fiel auf eine zweiteilige Werkstatt, weil so bei Bedarf und etwaigen rückläufigen Entwicklungszahlen ein Teil der Fremdnutzung überlassen (sprich: weitervermietet) werden könnte. Der Bau des „90er Bereiches“ schlug mit insgesamt rund 2,6 Millionen Euro zu Buche, der frei finanzierte „60er Bereich“ mit etwa 1,7 Millionen Euro.

Die größere Werkstatt verfügt über vier Arbeitsbereiche mit jeweils rund 200 Quadratmetern Nutzfläche, ein Lager mit etwa 300 Quadratmetern, Sozialräume, Büro- und Besprechungsräume, Multifunktionsräume sowie eine Kantine und einem großen Speisesaal, in dem auch die Beschäftigten aus dem „60er Bereich“ versorgt werden.

Im „60er Bereich“ befinden sich drei weitere Arbeitsbereiche mit jeweils rund 200 Quadtametern Nutzfläche, ein Lager mit 250 Quadratmetern und die ebenfalls benötigten Sozialräume, Büro- und Besprechungsräume sowie Multifunktionsräume.

Was wird hier eigentlich gemacht?

Der Zweigstellenleiter Ulrich Midden erläuterte im Pressegespräch zum Umzug in den Neubau die Arbeiten, die die Beschäftigten der Werkstätten mit höchster Sorgfalt erledigen: „Konfektionsarbeiten, Verpackung, Montage-Arbeiten und Nähereien – all das passiert hier in der Zweigstelle Am Sandkamp; unter anderem für starke regionale Firmen wie Emsa und Dyckhoff.“

Überall gibt es zufriedene Gesichter an den Arbeitsplätzen. Werkstattleiterin Rita Stecker-Schürmann optimitisch: „Wir sind gespannt, wie sich die neue Umgebung – das Licht, der Lärmschutz und die Ruhemöglichkeiten – auf die Krankheitsausfälle auswirken wird. Wir glauben: sehr positiv!“ Foto : Schulte Renger


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