Sprachoffensive der Stadt: Ein Erfolgsmodell

Austauschtreffen der Sprachoffensive. Foto: Stadt Rheine

Rheine

Rheine. Sprache ist die Basisqualifizierung für den Zugang zur Bildung, zum Ausbildungsplatz- und Arbeitsmarkt und ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Sozialausschuss wurde im Juni 2018 die Neukonzeptionierung der Sprachoffensive beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung ab September 2018 beauftragt.

Gut ein Jahr nach der Neukonzeptionierung fand ein weiterer fachlicher Austausch der Dozenten und Dozentin aus den bereits bestehenden Kursen der Sprachoffensive in dem neuen Begegnungszentrum Mitte 51 statt. Derzeit werden stadtweit 24 Kurse im Rahmen der Sprachoffensive angeboten.

Die Angebote zeichnen sich durch Niedrigschwelligkeit und quartiersbezogene Kurs­orte aus. Die Zielgruppe der neuorganisierten Sprachoffensive sind Erwachsene, die sich weiterbilden möchten, aber auch Kinder und Jugendliche, die in Kooperation mit Schulen, aber auch mit Vereinen zusätzliche Sprachkurse belegen wollen. Seit Anfang 2019 bieten auch zunehmend Firmen zielgruppenorientierte Sprachkurse an. Die Angebote der Sprach­offensive reichen von der Alphabetisierung über den Fortgeschrittenenkursus bis hin zum berufsbezogenen Deutschtraining. Institutionen wie zum Beispiel Familienzentren, Begegnungsstätten, Kirchengemeinden, Moscheen, Schulen und Firmen haben die Möglichkeit, einen zielgruppenorientierten, kostenlosen und stadtteilnahen Sprachkurs der Stadt Rheine zu beantragen. 

Beim Austauschtreffen der Sprachoffensive stellte das Dozententeam ganz klar fest, dass die Nachfrage erheblich gestiegen sei.

Die Sprachkurse werden nicht nur von geflüchteten Zuwanderern besucht; hinzugekommen sind im Laufe des Jahres die Arbeitsmigranten und EU-Bürger, die in Rheine ansässig werden möchten. Sowohl die Bereitschaft zur Mitwirkung wie auch das gestiegene Interesse sind ein Erfolg des neuen Konzeptes. Die Umstrukturierung der Sprachoffensive ermöglicht dem Fachbereich Schulen, Soziales, Migration und Integration durch mehr finanzielle und auch bessere personelle Ressourcen nun passgenauere Angebote für Zugewanderte zu entwickeln. In diesem Jahr läuft bereits der 58. Sprachkurs. 24 Kursangebote laufen aktuell parallel, das heißt rund 200 Personen lernen zeitgleich die Deutsche Sprache. Es gibt verschiedene Kursarten, je nach Bedarf gibt es Standardkurse, die wöchentlich an zwei Tagen mit zwei Unterrichtseinheiten (á 45 Minuten) Deutsch vermitteln und es gibt Intensivkurse, die im Block, ausgestattet mit vier bis sechs Unterrichteinheiten täglich, stattfinden.

„Die Angebote sollen stadtweit weiterhin vergrößert werden. Ziel ist es, jedem Zugewanderten in Rheine die deutsche Sprache näher zu bringen“, betonte Christa Heufes, Produktverantwortliche des Teams Begleitung und Beratung von Zuwanderern. „Wir freuen uns, wenn wir viele Einrichtungen, Schulen, Arbeitgeber und Migrantenselbstorganisationen als Anbieter für die Sprachoffensive gewinnen können“, sagte Judith Renger-Stilling, Projektkoordinatorin. Das Erlangen von Alltagssprachkenntnissen öffnet Türen, das Lernen in der Gruppe fördert Kontakte und Begegnung der Menschen untereinander. Die Sprachoffensive verbindet beides! Begegnung und Deutsch verstehen sowie sprechen zu können, schafft Integration, da waren sich die Dozenten einig.

Interessierte können sich gerne weitere Informationen bei der Stadt Rheine, Fachbereich Schulen, Soziales, Migration und Integration von Judith Renger-Stilling (Telefon: 05971 / 939141, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) holen.

Die Produktverantwortliche Christa Heufes weist auch noch einmal darauf hin, dass für die Ausweitung der Sprachoffensive Deutschdozenten bzw. Lehrer gesucht werden. Interessierte Lehrkräfte können sich gerne melden. Als Dozenten der Sprachoffensive kommen Referendare, Absolventen des Studienganges Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache, Studierende des Lehramtes und Personen mit Lehrerfahrung infrage.


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