Piktogrammsteine weisen auf das Leitsystem hin

Das Bild zeigt (v.l.) die Beigeordnete Milena Schauer, Claus Meier (Vorsitzender des Beirates für Menschen mit Behinderung), Stefanie Althaus (Koordinatorin der Behindertenarbeit), den Beigeordneten Raimund Gausmann und Martin Forstmann (Leiter Planen und Bauen). Foto: Pressestelle

Rheine

Rheine. Der ein oder andere hat sie schon entdeckt – die auf den Fußwegen in der Innenstadt in den Boden eingelassenen Steine mit Piktogrammen. Sie wurden in dieser Woche an zentralen Stellen neben dem Blindenleitsystem verlegt und zeigen eine sehbehinderte Person mit einem Blindenlangstock.

Die Steine sollen Bürger und Besucher auf die Funktion der Leitstreifen aufmerksam machen. Grund für die Verlegung der neuen Steine ist, dass viele Personen die Funktion des Blindenleitsystems nicht kennen und aus Unwissenheit diese Linien mit Fahrrädern zuparken oder Mülltonnen oder Werbebanner darauf abstellen. 

Mit verschiedenen Aktionen hat der Beirat für Menschen mit Behinderungen bereits versucht, mehr Bewusstsein zu schaffen. Zum Beispiel gab es eine Fahrradsattelaktion, bei der „Falschparker“ einen Radsattelbezug mit der Aufschrift „Nur Blindfische parken auf dem Blindenleitsystem“ erhalten haben. Die neuen Piktogramme sollen nun für eine weitere Bewusstseinsschaffung sorgen.

„Uns ist es wichtig, barrierefreie Wegebeziehungen auch für Menschen mit Sehbehinderung herzustellen. Wenn diese wie in der Vergangenheit durch Fahrräder oder andere Gegenstände zugestellt werden, suchen wir nach den Ursachen und finden Lösungen, diese Barrieren wieder abzubauen“, erklärte Rheines zuständige Baudezernentin Milena Schauer. Als ein Projekt des „Rahmenplans Innenstadt“ konnte die Idee des Beirates für Menschen mit Behinderungen nun auch umgesetzt werden. 

Besonders stolz sind die Beteiligten darauf, das deutschlandweit keine derartig sichtbare Markierung des Blindenleitsystems bekannt ist. Wie Martin Forstmann, verantwortlicher Leiter Straßen und Ideengeber dieser Steinen hervorhob, seien „alle Steine eine Sonderanfertigung, die durch Handarbeit erstellt wurden.“ Das Piktogramm des sehbehinderten Menschen mit Blindenlangstock ist dabei eigens vom Beirat für Menschen mit Behinderungen und der Koordinatorin der Behindertenarbeit, Stefanie Althaus, gestaltet worden. Für Raimund Gausmann, den Beigeordneten unter anderem auch für den Bereich Soziales, eine „weitere wichtige Neuerung, um gerade Menschen mit Beeinträchtigungen aktiv am Leben teilhaben zu lassen.“

Einig sind sich alle Beteiligten, dass mit dem weiteren Ausbau der Blindenleitsys­teme in der Innenstadt auch die neuen „Aufmerksamkeitssteine“ neben den Leitlinien ein fester Bestandteil des Innenstadtbildes werden sollen.


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