Kita hat sich nachhaltig auf den Weg gemacht

Die Eltern Bianca Bülter, Ines Duesmann, Jessica Freiberger, Kai Schlegel, Yvonne Eilert-Bülter, Gerke Eckhoff, Anika Kastner (v.l.) sowie Kita-Leiterin Britta Röhl (r.) und Kita-Mitarbeiter Stefan Schwert (3. v.l.) vom Arbeitskreis „Umwelt“ stellten sich fürs Foto vor dem selbst gebauten Bücher-Tauschregal auf. Es fehlen Jenny Martins da Cruz, Stefanie Niehoff, Anna Gude und Kita-Mitarbeiterin Mareike Kwiezinski. Foto: Jugend- und Familiendienst Rheine e.V.

Rheine

Rheine. „Kinder sind neugierig und offen für neue Dinge. Deshalb können sich auch die Kleinen bereits mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen“, ist sich Britta Röhl sicher. Die Leiterin der Kita Gartenstadt in Gellendorf hat sich im vergangenen Jahr mit ihrem Team auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit gemacht.

Besonders begeistert ist sie von der Tatsache, dass so viele Eltern und Großeltern engagiert mit im Boot sind. „Auf der Elternvollversammlung hat sich ein Arbeitskreis Umwelt gegründet, der aktuell aus zehn Eltern und drei Mitarbeitern besteht“, freut sie sich. Mittelfristig möchte sich die Kita, die sich in Trägerschaft des Jugend- und Familiendienstes e.V. (Jfd) befindet, als „Faire Kita“ zertifizieren lassen. Die Voraussetzungen werden im Moment abgearbeitet. Dafür sollen unter anderem fair gehandelte Produkte wie Bananen, Kakao oder Orangensaft gebraucht werden – Kaffee ist bereits vorhanden. Allerdings ist die Hinkehr zu mehr Nachhaltigkeit kein kurzfristiges Projekt, wie der Arbeitskreis in einem Pressegespräch betont.

„Die Veränderung soll dauerhaft spür- und erlebbar ihren Platz im Kita-Alltag haben“, versichern sie unisono. Und wenn man hört, was alles schon im Zuge von Nachhaltigkeit und Umweltschutz getan wurde, wird deutlich, dass sie bereits auf einem guten Wege sind. So haben sich im Arbeitskreis verschiedene Untergruppen gebildet, die sich mit unterschiedlichen Themen wie Mobilität und Bewegung, Konsum und Upcycling, 

Energie und „Zertifizierung Faire Kita“ beschäftigen. Um Ernährung und Gesundheit dreht es sich bei Ines Duesmann und Bianca Bülter. Die beiden Frauen haben gemeinsam mit den Kindern Müsli gemacht – aus gesunden Zutaten und weniger Zucker, aber dennoch sehr lecker. „Es muss nicht immer das fertige Schokomüsli sein“, meinen sie. Überhaupt gibt es im Frühstücksbereich einige Schwerpunkte, die geändert wurden. „Wir haben den Fleischkonsum mittlerweile reduziert“, berichtet Britta Röhl. Das heißt, Aufschnitt wird am Stück gekauft und kommt nur noch an zwei Tagen auf den Tisch beziehungsweise aufs Brot, das als Nachmittagsangebot selber gebacken wird. An den anderen Tagen wird dafür Käse und das selbstgemachte Müsli angeboten.

Aber nicht nur im Ernährungsbereich gibt es Veränderungen. Im vergangenen Jahr hat die Kita aufgerufen, Holzpaletten zu spenden. Der Zulauf war enorm, wie Britta Röhl sich erinnert. „So konnten unter Anleitung von Erzieher Stefan Schwert für jede Gruppe Hochbeete gebaut werden, in denen wir im Frühjahr Gemüse anbauen werden.“ Apropos Holz: ein Großvater ist handwerklich begabt und hat unter anderem einen Sammelbehälter für Plastikverschlüsse und mehrere Nistkästen gebaut.

„Auch unser wiederverwendbarer und somit umweltfreundlicher Tannenbaum kommt aus seiner Werkstatt“, erzählt Britta Röhl. Dass die Kinder eifrig und gewissenhaft mitmachen, zeigt sich auch am so genannten „Lichtwächter“. Er wird jeden Tag neu gewählt und sorgt dafür, dass Energie gespart wird, indem kein Licht in Räumen brennt, die vom Tageslicht erhellt werden oder in denen nicht gespielt wird. Außerdem hat die Kita die Elternpost weitestgehend auf E-Mail-Verkehr umgestellt, um Papier zu sparen.

In Planung sind selbst genähte Taschen für nasse Klamotten, so genannte „Wet Bags“, eine nachhaltige Alternative zu Plastiktüten. Auch über einen Wasseraufbereiter für den Wasserkran, der Trinkwasser direkt sprudelt, wird nachgedacht.


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