Kfd Hörstel-Dreierwalde besucht Maßregelvollzugsklinik

Rheine

Wer ist in der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine untergebracht? Unter welchen Krankheiten leiden die Patienten dort? Wie verbringen sie ihren Alltag? Mit vielen Fragen kamen jetzt zwölf Besucherinnen von der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Hörstel-Dreierwalde in die LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine.

Die Übergangseinrichtung bietet, wie alle LWL-Maßregelvollzugskliniken, regelmäßig interessierten Besuchergruppen direkte Informationen zur Therapie und Sicherheit im Maßregelvollzug und dazu kleine Führungen an.

„Etwas mulmig ist mir schon zumute“, gibt Gertrud Tebbe offen zu, als sie mit den anderen Besucherinnen über das Gelände geführt wird. Einige Minuten zuvor hat sie die Pforte, die Sicherheitsschleuse, passiert. Sie ist das Nadelöhr, der einzige und gut überwachte Ein- und Ausgang der Klinik, die mit einem fünfeinhalb Meter hohen Sicherheitszaun umgeben ist.
Im Verwaltungsgebäude begrüßt Dr. Martina Redeker mit Kaffee und Gebäck die Besucherinnen. Die Psychiaterin und Oberärztin arbeitet seit fast zehn Jahren in der Rheinenser Einrichtung.
Zwei Stunden lang beantwortet Redeker alle Fragen der Besucherinnen.

Zwischen 80 bis 90 straffällig gewordene männliche Patienten leben in der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine. Sie leiden unter Psychosen wie Schizophrenie, unter einer Persönlichkeitsstörung oder einer Intelligenzminderung. In der Klinik arbeiten Ärzte, Psychologen, Pflegepersonal, Erzieher, Sozialarbeiter, Sport- und Ergotherapeuten in so genannten multiprofessionellen Teams zusammen, die sich regelmäßig über den Gesundheitszustand der Patienten austauschen. Etwa 30 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen. Einem der Fachleute begegnet die Frauengruppe auf einer der Stationen. Der gelernte Erzieher Ralf Löchte kommt selbst aus Dreierwalde.

Das Fazit der Besuchergruppe: Für sie ist das Bild einer Maßregelvollzugsklinik greifbarer geworden; hier gibt es mehr als hohe Gitterzäune, Mauern, Kameras und verschlossene Türen, hier leben und arbeiten Menschen.


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