Stadt Rheine: Corona in vielen Sprachen

Nicht nur auf Deutsch und Englisch gibt es Informationen in Rheine für Zugewanderte. Foto: Gerd Altmann

Rheine

Rheine. Wie mag es wohl den Menschen in unserer Stadt gehen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, um bei uns Schutz und Sicherheit zu suchen?

Die Corona-Pandemie, sicherlich für alle eine neue, noch nie dagewesene Situation. Viele Dinge im Alltag und Berufsleben müssen neu geregelt und geordnet werden. Ein Leben auf Abstand, soziale Kontakte auf das Möglichste einschränken, für alle eine besondere Herausforderung. 

Auch für das Team Beratung und Begleitung von Zuwanderern der Stadt Rheine eine besondere Aufgabe. Hier wird sich täglich die Frage gestellt, wie betreuen wir die Menschen, die in Rheine eine neue Heimat gefunden haben? Die die deutsche Sprache noch nicht ausreichend verstehen können oder sich mitteilen können? Wie werden sie schnellstmöglich über aktuelle Entwicklungen und Neuregelungen informiert? Den Alltag in Deutschland zu Corona-Zeiten bewältigen, in einem fremden Land und: Dabei auch noch die Ruhe bewahren?

Auch in diesen Zeiten ist die Betreuung der Migranten eine wichtige Aufgabe der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Rathaus, aber auch in den Büros direkt in den Stadtteilen. Der Betreuungsbedarf ist weiterhin vorhanden, die Betreuung selbst hat sich dennoch grundlegend verändert. „Wir halten den Kontakt zu unseren Klienten über Telefon und Nachrichten per Mail. Auch wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in ihren Büros persönlich vor Ort sind, sind wir telefonisch und per Internet während unserer Sprechzeiten zu erreichen, “ erläutert Christa Heufes, Leiterin des Teams Beratung und Begleitung von Zuwanderern. „Wir nehmen wahr, dass viele Klienten ihre eigenen Anfragen und Probleme aus Höflichkeit, besonders in dieser Zeit, zurück stellen. Da ist es besonders wichtig, dass wir aktiv auf die Familien und Personen zugehen, den Kontakt zu ihnen aufrechthalten, wenn auch telefonisch.“ so Heufes weiter. Soziale Kontakte sind in diesen schwierigen Wochen besonders wichtig, das zeigt sich auch darin, dass Telefonate meist doppelt so lange dauern wie normal.

Im Augenblick ist es wichtig, zu zeigen, dass wir auch in diesen Zeiten für die Anliegen der Zuwanderer sowie der Bürgerinnen und Bürger erreichbar sind. Da geht es auch darum, sich gegenseitig Mut zuzusprechen und dem anderen zu zeigen, dass man sich für ihn interessiert. Oder einfach mal nachzufragen, ob Hilfe benötigt wird. Auch in dem Bereich bürgerschaftliches Engagement verändert sich einiges. Wenn vor Monaten noch viele Zugewanderte auf die Hilfe der Menschen in Rheine angewiesen waren, ist jetzt die Zeit gekommen, sprichwörtlich das Blatt zu wenden. Zugewanderte bieten ihre Hilfe an oder unterstützen die älteren Ehrenamtlichen, die ihnen zuvor in schwierigen Zeiten geholfen haben. Einkaufen gehen, wichtige Besorgungen erledigen oder einfach Zeit füreinander haben. Alltagsaufgaben, die jetzt von den Jüngeren übernommen werden können.

Das Team Beratung und Begleitung von Zuwanderern der Stadt Rheine ist weiterhin Ansprechpartner für die Zugewanderten und für die freiwilligen Helferinnen und Helfer in der Migrantenarbeit, hier stehen wir ebenso in enger Abstimmung mit unserem Kooperationspartner, dem Fachdienst Migration und Integration des Caritasverbandes Rheine.

Interessierte werden mit Informationsmaterial in unterschiedlichen Sprachen unterstützt, erhalten wichtige Tipps für den Alltag, für das Lernen zu Hause und zur Freizeitgestaltung. „Wir versuchen stets wichtige Information zur aktuellen Lage in sämtliche Sprachen an unsere Klienten in den städtischen Wohnungen weiterzugeben. Wir möchten dazu beitragen, dass auch wenn die Familien zu Hause bleiben müssen, sie am gesellschaftlichen Leben bestmöglich teilhaben können“ erläutert Heufes weiter.

Im Alltag lassen sich auch positive Entwicklungen beobachten: Viele Behördengänge lassen sich neuerdings unproblematisch und schneller per Internet regeln. Das mag der Antrag beim Jobcenter sein oder Erledigungen, die man ansonsten persönlich im Rathaus erledigen müsste. Das nimmt den Menschen ihre Angst und Unsicherheit. Nur so können die Menschen zu Hause auch zur Ruhe kommen.

Für das Stadtteilbüro im Begegnungszentrum Mitte51 im Dorenkamp gilt, auch wenn das Haus geschlossen ist, ist einiges zu organisieren. Ein realistischer Blick in die Zukunft und die Prognosen vieler medizinischer Fachleute zwingen dazu, dass für die nächsten Monate viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden müssen.

In einem sind sich aber die Akteure, die Ehrenamtlichen und die Vereine einig: Alle blicken positiv in die Zukunft und aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Sie benötigen Tipps und Informationen zur aktuellen Corona-Lage in weiteren Sprachen, Hilfestellungen im Alltag, Unterstützung bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit? Unter den Telefonnummern 05971 / 939-391 und 05971 / 939-198 helfen die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gern weiter.


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